Oststeinbek (mos). “Das kann heute keiner mehr, seinem Sohn ein Modellflugzeug bauen“, sagte Thorsten Borchert.

Der Vorsitzende der Modellsportgruppe Schleswig-Holstein e.V. (MSG) warb am Donnerstagabend im Ortsbeirat für die Ansiedlung seines Vereins in der Havighorster Feldmark. Dabei zog er den Wunsch zurück, auf dem Gelände ein Vereinsheim für die 85 Mitglieder, darunter 16 Jugendliche, zu bauen (wir berichteten). "Wir müssen auch nicht auf dem Gelände parken, dann laufen wir eben ein Stück." In neun Jahren habe es auf dem jetzt zu kleinen Gelände an der Oststeinbeker Kampstraße keine Beschwerden der Anwohner gegeben. "Wir haben niemanden gestört." Doch den für die Beratung kurzzeitig geschrumpften Ortsbeirat - Carsten Schloh und Susan Wulf hatten sich als befangen erklärt - überzeugte er nicht. Die Politiker lehnten den Antrag einstimmig ab.

"Junge Leute an die Technik heranführen und dabei die Natur belasten, halte ich nicht für sinnvoll", sagte Hans Joachim Winter (CDU). "Wir diskutieren mit Investoren, dass die Landschaft geschützt werden muss. Das konterkarieren wir, wenn wir dem zustimmen." Das Wunschgelände der Modellsportgruppe ist ein Landschaftsschutzgebiet, für dessen Nutzung der Verein eine Ausnahmegenehmigung beim Kreis erwirken müsste, die aber wohl nicht erteilt würde, sagte Bürgermeister Jürgen Hettwer. Das sechs Hektar große Areal, über dem der Verein seine mit Elektromotoren betriebenen Modellflieger kreisen lassen will, liegt knapp einen Kilometer südöstlich von Gut Domhorst in Havighorst, neben dem Golfplatz auf Glinder Gebiet. Im Oktober 2014 hatte Borchert den Pachtvertrag mit Landwirt Ewald Bohlens unterschrieben. Auflösen wollen die beiden Vertragspartner ihn noch nicht. Borchert hofft, dass er sich mit Golfplatzbetreiber Jens Lessau über eine Nutzung des angrenzenden Areals einigen kann. Laut Hettwer lehnt allerdings auch die Stadt Glinde das Projekt ab. Oststeinbeks Bürgermeister betonte: "Wir haben gute Erfahrungen mit dem Verein gemacht und unterstützen ihn gern weiter mit Hallenzeiten."

Schnell abgehandelt war danach die Befragung von Investor Hauke Asmussen und Planer Hans Rzondkowski zu der Oberflächenentwässerung des Neubaugebietes Haempten/Tienrade. Das Regenwasser wird unterirdisch durch den Tienradestieg in den östlich gelegenen Teich am Havighorster Redder eingeleitet. Durch eine Überlaufsperre für den Teich, eine 40 Zentimeter hohe Staustufe, soll sichergestellt werden, dass die Glinder Au bei Starkregen nicht schwallartig überflutet wird.