Verkehrssicherheit: Experten beraten über Drängelgitter

Gestern, 14.15 Uhr, vor dem Schulzentrum beäugten die Schüler, die am Oher Weg auf den Bus warteten, neugierig einige Männer. Die betrachteten die haltenden Busse, rüttelten an den sogenannten Drängelgittern und waren sehr ins Gespräch vertieft. "Da geht's um die Haltestelle", sagte eine der Schülerinnen, die in den Bus einstiegen, zu ihrer Freundin.

Recht hatte sie, genauer: um die Drängelgitter und die Sicherheit. Der Bauausschuss war gemeinsam mit Experten in der Stadt unterwegs, um knifflige Punkte in Sachen Verkehrssicherheit unter die Lupe zu nehmen. Wie berichtet, wollen die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein die Drängelgitter abschaffen. Das unterstrich gestern auch Marcel Wulkow, Verkehrsmeister der VHH: "Die Gitter sind eine Gefahrenquelle. Weil sie nicht mehr zu den Abständen unserer heutigen Busse passen, drängeln sich die Kinder zwischen Gitter und Bus." Kay-Uwe Güsmer von der Polizeidirektion Ratzeburg stimmte ihm zu: "Wir haben an anderen Stellen im Kreis vor großen Schulen gute Erfahrungen damit gemacht, die Gitter wegzunehmen."

Detlef Klages vom Ordnungsamt sprach sich dagegen aus: "Wenn wir die Gitter ganz abbauen, haben wir hier 'Wildwechsel'. Die Gitter sollen die Schüler zu den Zebrastreifen lenken. Dort werden die Autos durch die Bodenschwellen gebremst." Unterstützung bekam er von Glindes Polizeichef Torsten Gronau. "Bei Schulschluss haben wir hier sehr viele Kinder. Ich hätte Bauchschmerzen dabei, die Gitter zu entfernen. Die Fahrer könnten die hinteren Türen geschlossen lassen, damit die Kinder nur vorn einsteigen. Das ist in anderen Städten gang und gäbe." Wulkow gab zu bedenken, dass die Passagiere die Türen von innen per Knopfdruck öffnen. Hans-Jürgen Zimmermann, Leiter der Verkehrsaufsicht, eigentlich für die Schilder zuständig, hatte einen interessanten Vorschlag: "Versetzen Sie die Gitter doch einfach auf die Verkehrsinsel zwischen den Fahrbahnen."

Bürgervorsteher Rolf Budde (CDU) hatte die Idee, einen Teil der hinteren Gitter abzubauen, sodass alle hinteren Türen zu öffnen sind und auch Rollstuhlfahrer hinauskommen. Darüber will der Bauausschuss am 5. März beraten.