Verein: Heute öffnet die neue Kleiderkammer

Die ehrenamtliche Hilfe für die Flüchtlinge läuft jetzt an und ist immer besser organisiert. "Da gibt es ganz viele Menschen, die im Hintergrund helfen", erzählt Katrin Keller aus dem Vorstand des neuen Vereins Flüchtlingshilfe. Der öffnet heute zum ersten Mal seine neue Kleiderkammer.

"Uns geht es ja nicht nur um materielle, sondern vor allem um menschliche Hilfe", sagt der Vereinsvorsitzende Jakob Rohde. "Wir haben mittlerweile schon alle Flüchtlinge besucht und persönlich kennengelernt." Zurzeit haben 37 Menschen in Oststeinbek Zuflucht gefunden, weitere sieben werden noch diese Woche erwartet.

Mehr Hilfe für die Flüchtlinge würde sich der Verein aber auch von den ansässigen Medizinern wünschen. "Es ist beschämend, aber wir mussten es schon erleben, dass sie von Arztpraxen abgewiesen wurden", berichtet Jakob Rohde. Die Finanzierung sei gesichert, die Flüchtlinge haben allerdings keine Krankenversichertenkarte, sondern einen Krankenschein. "Der Aufwand ist nur unwesentlich geringer als bei anderen Patienten", sagt Irene Kastner, Rohdes Stellvertreterin.

Die Flüchtlinge bekommen vom Kreis Stormarn eine Grundausstattung. "Die ist aber sehr spartanisch", bedauert Irene Kastner. Und Katrin Keller stellt fest: "Diese Menschen kommen oft mit nur einem Koffer aus Kriegsgebieten, landen hier in der Kälte und verstehen die Sprache nicht. Da bleibt uns doch nichts anderes, als ihnen mit Herzlichkeit zu begegnen."

Die Oststeinbeker drücken ihren Wunsch zu helfen gern mit Sachspenden aus. Sogar die Grundschüler haben geschaut, was ihre Kleiderschränke und Kinderzimmer hergeben und haben ganze Kartons abgegeben. Die wurden zuletzt bei privaten Bürgern im Keller gelagert. "Das war natürlich kein Zustand", sagt Jakob Rohde. Für die Verwaltung, die die Räume stellt hat er nur Lob.

Deshalb haben vor allem sechs Frauen aus dem Verein gemeinsam mit Flüchtlingen jetzt im Hof der Möllner Landstraße 79 die Kleiderkammer eingerichtet. Sie ist dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. "Aber nicht nur die Flüchtlinge sind uns willkommen", betont Jakob Rohde. "Alle Menschen mit Bedarf können sie kostenlos nutzen, ob sie aus Glinde oder Oststeinbek kommen, ist egal." Ein Nachweis sei unnötig. Keller: "Unsere Flüchtlinge brauchen vor allem warme Kleidung, aber auch kleine Töpfe, Schüsseln, Bettwäsche oder Handtücher."