Gymnasium: Vom Schuljahr 2015/16 an können Fünftklässler sich in der Orchesterklasse neu erfahren

Nach den Schrecken durch eine Amokdrohung am Schulzentrum vergangenen Mittwoch wollen Lehrer und Jugendliche wieder zum normalen Schulleben zurückkehren. Der Polizeischutz ist bis auf vermehrte Streifen aufgehoben. Die Schulen richten den Blick in die Zukunft. Das Gymnasium etwa will sein Angebot nächstes Schuljahr um eine Orchesterklasse erweitern. Die Eltern sollen dieses Angebot mit 35 bis 40 Euro im Monat mitfinanzieren.

Beim Spielen im Orchester gibt jeder Musiker sein Bestes, jeder geht beim Improvisieren auf das Spiel des anderen ein - und im Zusammenspiel kommt im besten Fall eine wunderschöne Melodie heraus, die Gedanken der Zuhörer auf die Reise schickt. "Musik ist eine Sprache", sagt Musiklehrer Olaf Kindt. "Es geht um nonverbale Kommunikation. Dabei erfahren sich die Kinder ganz neu." Dieses Gemeinschaftserlebnis möchte das Gymnasium einer fünften Klasse nun im besonderen Umfang ermöglichen: Diese 20 bis 28 Kinder bekommen dreifachen Musikunterricht; neben der regulären Stunde Musikunterricht in der Woche noch eine Stunde Ensemble-Unterricht und eine Stunde Instrumentalunterricht. Das Konzept haben Olaf Kindt, seine Kollegin Inga Kjer und die Fachbereichsleiterin Musik Barbara Tiaden entwickelt.

"Es soll keine Elite-Klasse werden", betont der Musiklehrer. "Es geht um das Erlebnis des Zusammenspiels. Die Kinder werden ebenso wie die anderen in Musik unterrichtet und lernen die Noten. Sie brauchen keine Vorkenntnisse, nur die Lust darauf, ein Instrument zu lernen." Außerdem steht eine Unterrichtsstunde mehr in der Woche auf dem Stundenplan.

Kinder, die bereits ein Instrument lernen, wählen ein neues, damit alle auf demselben Stand sind. Ob Geige, Cello, Querflöte, Posaune, Trompete, Klarinette oder Saxophon - sie können zwei, vielleicht drei Leihinstrumente ihrer Wahl nennen. Eines davon werden sie ab der fünften Klasse lernen. Bevorzugen zu viele Kinder das gleiche Instrument, empfehlen die Lehrer eines je nach Neigung und Eignung für sie.

"Für die Familien ist das eine kostengünstige Möglichkeit", erläutert Olaf Kindt. "Denn wir kooperieren mit der Musikschule unter unserem Dach." Durch die Kleingruppen von drei bis sechs Schülern im Instrumentalunterricht zahlen die Eltern pro Monat nur zwischen 35 und 40 Euro - für intensiven Musikunterricht vergleichsweise wenig. Laut der Lehrer eine lohnende Investition in die Zukunft der Kinder: "Es gibt kaum etwas Schöneres als gemeinsam Musik zu machen."

Nähere Auskünfte zum Projekt gibt es auch während des Informationsabends des Gymnasiums für Viertklässler am Donnerstag, 29. Januar, (Beginn 19 Uhr, Oher Weg 24). Werden genügend Kinder für die Orchesterklasse angemeldet, ist nach den Osterferien ein Abend geplant, an dem Detailfragen beantwortet werden. Weitere Infos gibt es unter Telefon (040) 530 56 67 80 oder online: www.gymglinde.de.