Bürgerinitiative M.u.T. informiert

Das Schicksal der Flüchtlinge bewegt die Glinder. Das wurde am Sonntag während des Informationsabends "Vom Flüchtling zum Mitbürger" deutlich, zu dem etwa 100 Interessierte ins Bürgerhaus gekommen waren. Sogar die Bürgerinitiative Menschlichkeit und Toleranz (M.u.T.) selbst, die den Abend ausgerichtet hatte, war überrascht von der großen Resonanz. Als Gäste hatte sie Andrea Dallek (Flüchtlingrat Schleswig-Holstein), Julia Kaus (Migrationsberatung der AWO) und Susanne Böhnert-Tank (Flüchtlingshilfe Glinde) gewonnen.

"Ich bin beeindruckt, wie viele Interessierte zu dieser Informationsveranstaltung gekommen sind", sagte Andrea Dallek und berichtete: "2013 waren weltweit 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Hungersnöten. Nur ein kleiner Teil landet letztlich in Deutschland. 80 bis 85 Prozent der Schutzsuchenden bleiben in Lagern ihrer Herkunftsregion."

Zunächst kommen alle Flüchtlinge nach Neumünster, dort entscheidet sich innerhalb von zwei bis drei Wochen, in welchen Landkreisen sie untergebracht werden, die weisen ihren Kommunen die Vertriebenen zu. Die Menschen haben keinen Einfluss darauf, ob sie in einer größeren Stadt oder auf dem flachen Land unterkommen.

"Als besonders schlimm empfinden es die Flüchtlinge, dass sie in den ersten drei Monaten ein Arbeitsverbot haben", sagte Andrea Dallek. "Viele unter ihnen sind auch froh, wenn sie Kleidung und Haushaltsgegenstände nicht kostenlos entgegennehmen müssen, sondern dafür einen kleinen Obolus von beispielsweise 50 Cent zahlen."

Die Hilfsbereitschaft ist groß. Drei Frauen boten am Ende des Abends gleich konkrete Hilfe an. "Darüber sind wir froh", sagt M.u.T.- Sprecher Hans-Jürgen Neff. Fürs Frühjahr plant M.u.T. ein gemeinsames Treffen mit den Flüchtlingen, bei dem sie über ihre Erfahrungen sprechen können. Kontakt online unter www.mut-in-glinde.de.