Bildervortrag: Dr. Carsten Walczok zeigt historische Fotos

Der Erste Weltkrieg (1914-1918) steht nicht nur für Schlachtengetümmel und große Politik: Stadtarchivar Dr. Carsten Walczok interessiert an der von Menschen gemachten Katastrophe vor allem der damalige Alltag in unserer Region. "Wie sah die Welt der Soldaten damals aus, die in den Krieg ziehen mussten?", lautet die Frage, die er am Donnerstag, 22. Januar, um 19.30 Uhr im Gutshaus, Möllner Landstraße 53, beantworten will.

"Für viele Feldsoldaten, die 1914 als 19- oder vielleicht 25-Jährige von ihrem heimischen Hof irgendwo in Stormarn an die Front mussten, war es eine Reise ins Ungewisse", erklärt Carsten Walczok. "Niederbayern war für sie genauso weit weg wie Frankreich." Elektrotechnik fand erst langsam Verbreitung, Autos und Telefone waren Seltenheit. "Man ging zu Fuß", betont der Archivar. "Petroleum- und Gaslampen hatten meist eine stärkere Leuchtkraft als die elektrischen, sorgten aber nicht gerade für ein gutes Raumklima. Viele Soldaten mussten erst einmal lernen, wie man ins Feldtelefon spricht."

Walczok will in seinem Bildervortrag zuerst kurz über die Fakten des Krieges berichten. Danach will er historische Fotos zeigen und schauen, wie sich daraus der Dialog zwischen ihm und seinen Zuhörern entwickelt. Fragen und Anregungen sind willkommen. "Die meisten Fotos zeigen Gebäude der damaligen Zeit, beispielsweise des großen Milchgutes Glinde mit den Arbeitern davor, oder aus dem Villenviertel in Reinbek mit Familien, die sie bewohnten." Die Fotos seien meist aus dem Wunsch des Auftraggebers entstanden, zu repräsentieren, nicht um zu dokumentieren. Über Aufnahmen des Stormarner Alltags aus jener Zeit würde der Archivar sich freuen.

Der Eintritt ins Gutshaus, Möllner Landstraße 53, ist frei.