Einmischen: Elf Bewerber wollen sich für Ältere engagieren

Sie sind mittlerweile kampferprobt und haben sich zu einer eingeschworenen Truppe zusammengerauft - die sieben Mitglieder des Oststeinbeker Seniorenbeirates. Das sind Ursula Borstelmann (79), Christian Jessen (71), Dieter Meike (73), Lieselotte Ruckert (81), Dieter Schlenz (78), Otto-Ernst Weise (72) und Jürgen Westermann (75). Sie wollen sich für weitere fünf Jahre engagieren.

"Wir wollen wieder gewählt werden", unterstreicht der langjährige Vorsitzende Dieter Schlenz. Deshalb haben alle sieben erneut ihre Bewerbung im Rathaus abgegeben. Genauso wie vier weitere mindestens 60-jährige Oststeinbeker, wie Katrin Rickert-Bukowski aus der Gemeindeverwaltung weiß. Ihren Hut in den Ring geworfen haben Christel Adebahr (68), Gerhard Bosse (77), Reinhold Frohns (61) und Wolfgang Homann (72).

Die Bewerberzahl elf hat übrigens die Folge, dass nicht die Gemeindevertretung den Beirat bestätigt, sondern dass die Oststeinbeker Senioren in einer Einwohnerversammlung das Wahlrecht ausüben können. Diese Versammlung der über 60-Jährigen ist für Anfang März angesetzt.

Der bis dahin amtierende Beirat gibt sich kämpferisch: "Es gibt so viel zu tun, und wenn das neue Leute machen, müssen sie sich erst einarbeiten. Das kostet zu viel Zeit", sagt Christian Jessen. Dabei denken er und seine Mitstreiter vornehmlich an seniorengerechte Wohnungen, die nach Wunsch des Beirates am Breedenweg und nicht am Postweg entstehen sollen.

Umstritten ist der Standort unter den politischen Fraktionen vor allem wegen der Größenordnung - 360 oder 100 Wohnungen - und wegen der verkehrlichen Anbindung. 100 Wohnungen sind den Senioren zu wenig. Laut Jessen sei der Fußweg aber kein Problem. Wer mit dem Auto unterwegs sei, könne auch über den Willinghusener Weg fahren und müsse nicht den chronisch überlasteten Barsbütteler Weg nutzen. "Wir brauchen eine politische Entscheidung", fordert Jürgen Westermann. "Aber Teile der Politik wollen das aussitzen. Bei manchen haben wir den Eindruck, dass sie nicht komplett informiert sind", sagt Christian Jessen. "Und es wird vergessen, was wir wollen", ergänzt Dieter Schlenz.

Neben dem Angebot an Wohnraum für Senioren lässt in Oststeinbek auch die Barrierefreiheit nach der Bewertung des Seniorenbeirates zu wünschen übrig. "Es muss ja nicht gleich alles gemacht werden. Aber peu à peu sollten die Hindernisse verschwinden. Da müssen wir dranbleiben", betont Dieter Schlenz.