Satzung: Bauausschuss beschließt zwei Erhöhungen

Der Friedhof der Stadt ist ein Zuschussgeschäft. Rund 28 000 Euro musste Glinde 2013 ausgleichen, 2012 waren es sogar knapp 50 000 Euro. Dabei ist die Friedhofsverwaltung eigentlich verpflichtet, als "kostendeckende Einrichtung" zu wirtschaften. Deshalb sollen in den kommenden zwei Jahren die Gebühren für Gräber und Bestattungen teils erheblich steigen.

Während beispielsweise ein Urnenwahlgrab mit 1593 Euro (plus 22 Prozent) in Glinde noch deutlich günstiger als in Barsbüttel (1967 Euro) oder Oststeinbek (1866 Euro) bleibt, werden die Grabplätze erheblich teurer als in den Nachbargemeinden. So soll das Reihengrab in Glinde künftig 3540 Euro kosten (plus 64 Prozent), in den Nachbargemeinden zahlen Hinterbliebene rund 2100 Euro.

Ein direkter Vergleich dieser drei Friedhöfe ist indes schwierig. Denn die 1958 erbauten Gebäude - Kapelle, Totenhalle, Büro und Aufenthaltsraum - sowie der dazu gehörige Waldfriedhof mit 13 200 Quadratmetern Gehölzfläche erhöhen den Aufwand zur Erhaltung in Glinde im Vergleich zu den neueren, parkähnlich angelegten Friedhöfen der Nachbarn. Knapp 206 000 Euro, davon 164 000 Euro fürs Personal, kostete die Stadt die Bewirtschaftung des Friedhofs im letzten Jahr. Die Einnahmen betrugen dagegen nur 177 000 Euro.

Dass dies den Bürgern schwierig zu vermitteln sein wird, war den Politikern, die darüber im jüngsten Bauausschuss berieten, klar. Die SPD plädierte dafür, die Erhöhung in einem Schritt in 2015 umzusetzen. "Wir müssen, es nützt nichts, wenn wir das in zwei Schritten beschließen, bekommen wir zweimal Haue", sagte Marlies Kröpke (SPD). "Eine Gebühr, die nicht oft anfällt, kann man auch in einem Rutsch erhöhen", bekräftigte Martin Rusche (Grüne).

Willi Krämer (CDU) hielt jedoch dagegen: "Teilweise mehr als 100 Prozent Gebührensteigerung, das können wir den Bürgern nicht erklären." So fallen bei einer Sargbestattung für ein Einzelgrab statt bisher 280 Euro künftig 870 Euro an. Die CDU setzte sich mit ihrem Vorschlag durch, die Erhöhungen auf zwei Jahre zu splitten. Wolfgang Pohlmann (SPD) forderte in einer emotionalen Ansprache, der Friedhof müsse außerdem dringend attraktiver werden. "Da muss verwaltungsseitig noch sehr viel getan werden", bekräftigte er. Bei Bürgermeister Rainhard Zug rannte er damit offene Türen ein: "Sie sprechen uns damit aus der Seele. Wir wollen ebenfalls mehr Investitionen in Glindes Friedhof", sagte er.