Willinghusener Weg: Vergessen?

Jens Sommerburg, Leiter der Niederlassung Lübeck des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV-SH), ist sauer und damit dicht bei den Anwohnern des Willinghusener Wegs (K109) und den Pendlern von Willinghusen nach Glinde. Denn seit Wochen sind Abschnitte der Kreisstraße zur Tempo-30-Zone ausgerufen. Im Rahmen des "Deckenflickprogrammes" wurde die marode Mittelnaht der Straße etwa zwei Zentimeter tief ausgefräst - und das war's.

Anwohnerin Elke Milde ist frustriert. "Wir sind Kummer gewohnt. Man versteht nicht, was da passiert. Es wird angefangen und nicht fortgesetzt. Es ist hinderlich. Ob es gefährlich wird, hängt davon ab, wer einem entgegenkommt."

Jens Sommerburg erläutert: "Wir haben es mit einem Auftragnehmer zu tun, der nicht richtig leistungswillig ist. Er hat angefangen, nicht weitergemacht und redet sich nun mit den Witterungsbedingungen raus." Jetzt aber sinken die Temperaturen tatsächlich. "Der Status quo ist im höchsten Maße ärgerlich und fuchst uns ungemein", sagt er. Die Maßnahme sei schließlich eigentlich eine Kleinigkeit und nur Teil eines großen Auftrags. Ob die Firma sich zu viel aufgebürdet habe, es an Material fehle, er wisse es nicht.

"Aber in Vergabeverfahren geht es um Zuverlässigkeit, Leistung und Qualität. Zuverlässig ist das nicht. Man muss ernsthaft prüfen, ob sich das auf künftige Vergaben auswirken kann", sagt er und unterstreicht, dass solche Vorgänge bei weit mehr als 100 Auftragsvergaben pro Jahr echte Ausnahmen seien. In den laufenden Gesprächen hat die Firma mittlerweile zugesichert, die Markierung zeitnah fertigzustellen. "Wir behalten das im Auge", sagt Sommerburg.