Die Jesiden sind eine religiöse Minderheit und stammen aus dem Irak, Syrien, der Türkei und dem Iran. Ihre jahrtausendealte monotheistische Religion wird mündlich überliefert, eine heilige Schrift existiert nicht. Es gibt aber Berührungspunkte mit dem Alten Testament. Sie glauben an einen allmächtigen Gott und sieben Engel. Der wichtigste, "Tausi Melek", wird von einem Pfau symbolisiert. Weil Gott allmächtig ist, existiert keine Vorstellung einer bösen Macht (Teufel) mit Paradies und Hölle. Die Jesiden glauben an Seelenwanderung und Wiedergeburt. Ihr wichtigster heiliger Ort liegt in Lalisch, im Norden des Irak.

Jesiden haben keine Kirchen und feiern keine Messen; die Geistlichen suchen die Gläubigen zu Hause auf. Wegen der Verfolgung flohen viele ins Ausland. Weltweit gibt es noch etwa 800 000, in Deutschland leben rund 120 000. Nach ihren Überlieferungen gab es vor den 74 bisher bekannten Massakern - der Genozid durch die ISIS ist das jüngste - 42 Millionen Jesiden auf der Welt.