Straßenverkehr: Grüne fordern mehr Sicherheit

Der Platz ist knapp - nicht einmal 1,50 Meter breit ist der Gehweg am Holstenkamp an der Bushaltestelle Weißdornweg. Das ist für den Bewegungsdrang der jüngeren Kinder nach Schulschluss zu wenig. "Wenn die Unterstufenschüler hinzukommen, wird das hier manchmal unschön", sagte gestern Mittag ein wartender Jugendlicher. In der Enge weichen Schüler auf die Straße aus.

Auf die Gefahr sind auch die Politiker aufmerksam geworden. Die Grünen haben eine Liste mit 25 Verbesserungsvorschlägen für den Straßenverkehr auch aus den anderen Fraktionen zusammengetragen. Darunter auch die Verlagerung der Bushaltestelle Richtung Norden vor die Gemeinschaftsschule Wiesenfeld. "Dort wäre mehr Platz", erklärt Martin Rusche, wählbarer Bürger für die Grünen. "Denn die Situation ist wirklich gefährlich. Deshalb läge es mir am Herzen, dort etwas zu ändern." Dass Glinde dies nicht im Alleingang tun könne, sei ihm klar.

Die Polizei teilt seine Ansicht in diesem Punkt nicht: "Aus polizeilicher Sicht gibt es hier keine konkrete Gefährdung und keine Unfälle", sagt Glindes Polizeichef Torsten Gronau. "Eine Verlagerung wäre wünschenswert, wenn das Geld da wäre."

In anderen Punkten, die den Politikern wichtig sind, gibt er ihnen durchaus Recht. Ein neuralgischer Punkt sei nach wie vor die Ausfahrt des Mühlencenters. Die Autofahrer müssen sich weit vortasten, um die Straße überblicken zu können. Dabei nehmen sie manchmal den Radlern die Vorfahrt. "Das ist eine sehr anspruchsvolle Verkehrssituation", bestätigt Gronau. "Dafür gibt es dort erstaunlich wenig Unfälle." Schilder oder Spiegel würden keine spürbare Verbesserung bringen. "Eine Lösung wäre es, Ein- und Ausfahrt zu trennen. Beispielsweise die Ausfahrt an der Rückseite über den Schrödersweg zu leiten." Die sei aber mit hohen Kosten für den Eigentümer und einer Belastung der Anwohner verbunden.

Die Grünen sind zudem nicht einverstanden mit der verwirrenden Beschilderung an den Kreisverkehren. Am Kreisel Möllner Landstraße/Olande gibt es nicht nur "Vorfahrt-achten-Schilder" für die einfahrenden Autos, sondern zusätzlich kleinere für querende Radfahrer. "Besonders unbefriedigend ist es, dass hier eine andere Regel gilt als im innerörtlichen Kreisel am Oher Weg, wo die Radler Vorfahrt haben. Das lässt sich einem Schulkind aus Olande, das durch beide Kreisel radeln muss, nicht erklären", räumt Gronau ein. Recht gibt er der Politik auch darin, dass es gefährlich sei, dass Radler am Papendieker Redder auf dem Weg nach Willinghusen auf die Landstraße müssen.

Die Verwaltung wird in der Bauausschusssitzung am Donnerstag, 4. Dezember, zum ersten Mal Stellung zu der Liste nehmen. "Alle Punkte können wir für diese Sitzung noch nicht abarbeiten", sagt Bürgermeister Rainhard Zug. "Wir können die Zuständigkeiten klären. Denn es geht auch um Kreis- und Landesstraßen. Lösungen, vielleicht verbunden mit einer Rundfahrt, können wir erst später anbieten.