Kinderbetreuung: Drei Gruppen extra

Einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz haben Eltern nicht. Dennoch will Oststeinbek den Bedarf seiner Familien möglichst zu 100 Prozent decken, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu ermöglichen. Deshalb hat der Kultur-, Sozial- und Jugendausschuss jetzt der Einrichtung bis zu drei neuer Hortgruppen zugestimmt.

Schon heute werden 170 Kinder bis 14 Jahre nach der Schule betreut. "Doch eine Befragung unter den Eltern hat ergeben, dass das nächstes Jahr nicht mehr ausreichen wird", sagt Angelica Gruwe vom Bürgerservice des Rathauses.

Deshalb hat eine Lenkungsgruppe Varianten der Betreuung und die Folgen für die Gemeinde geprüft. Demnach soll die Qualität der Betreuung für die jungen Oststeinbeker in Sachen Gruppengröße, Betreuungsschlüssel, Ausstattung und so weiter dem Kita-Gesetz entsprechen. Auf diese Weise gibt es zwar keine Ersparnis bei den Ausgaben, auf der anderen Seite kann Oststeinbek so wesentlich höhere Zuschüsse von Land und Kreis zu erwarten.

Im Gegenteil, die Ausgaben steigen sogar noch, da das Gesetz für fünf Gruppen und mehr eine Vollzeit-Leiterin vorschreibt. Die Kosten würden bei drei zusätzlichen Gruppen auf 145 900 Euro pro Jahr steigen. Zurzeit müssten die Eltern noch 56 700 Euro davon selbst bezahlen, die übrigen 89 200 Euro schießt die Gemeinde zu.

Um die anfallenden zusätzlichen Kosten zu finanzieren, müssen die Eltern ab dem Schuljahr 2015 mit einer Gebührenerhöhung von 37,5 Prozent der Kosten auf 40 bis 45 Prozent rechnen. "Die Gebühren der Eltern werden jedes Jahr aktuell berechnet", erläutert Gruwe. Zurzeit zahlen die Eltern für die Betreuung bis 15 Uhr 99 Euro, bis 17 Uhr 154 Euro im Monat. Hinzukommen 43 Euro für das Mittagessen, bei Bedarf 29 Euro für die Frühstunde von 7 bis 8 Uhr, 28 Euro für die Extrastunde vor 13 Uhr, weil die Erst- und Zweitklässler schon um 12 Uhr Schulschluss haben sowie 27 Euro für die Ferienbetreuung (zwölfmal im Jahr).

Die Hortgruppen sollen in den Räumen der Gerberstraße 36 und in den beiden Container auf dem Schulgelände untergebracht werden. Die Gruppen, die dort jetzt betreut werden, ziehen ab Februar 2015 in den Kita-Neubau am Meessen um.

Unabhängig von den neuen Gruppen soll gemeinsam mit der Helmut-Landt-Grundschule ein Konzept für eine Offene Ganztagsschule erarbeitet werden. Diese ist jedoch nicht vor dem Schuljahr 2017 zu realisieren.