Wohnprojekt Gleisdreieck: Bauausschuss beschließt wichtige Planungsdetails

Die Initiative gegen das Projekt Wohnpark Altes Gleisdreieck gibt nicht auf. Sie hofft darauf, das Bauprojekt mit 159 Wohnungen auf der Ecke Möllner Landstraße/Am Sportplatz noch zu stoppen. Doch das Planungsverfahren schreitet weiter voran: Der Bauausschuss stimmte jetzt über die Verkehrsanbindung und die Entwässerung des Regenwassers ab.

In der vergangenen Sitzung hatte er sich bereits für einen kleinen Kreisverkehr an dieser Einmündung entschieden. 300 000 Euro davon finanziert der Bauherr, die Firmengruppe Semmelhaack, die übrigen 350 000 Euro muss die Stadt aufbringen.

Für Diskussionen sorgte jetzt am Donnerstag die Anzahl der Parkplätze und damit verbunden, die Verkehrsanbindung. Denn eine Tiefgarage wie im ersten Entwurf ist laut Planer Peter Scharlibbe nur möglich, wenn die Zufahrt über die Straße Am Sportplatz über den öffentlichen Parkplatz führt und die Ausfahrt über die Möllner Landstraße. Die Garage ist wiederum die einzige Möglichkeit, um 159 Parkplätze unterzubringen. Letztlich stimmte das Gremium für diese Variante. Würde Glinde nur 70 Prozent der Haushalte einen Stellplatz zugestehen, würde man zwar mit einer Parkpalette weiter nördlich auskommen, müsste aber auf drei Wohnungen verzichten.

Jan Schwartz (Grüne) traf wohl den Punkt: "Mir ist wichtig, dass die Anzahl der Wohnungen und somit der Sozialwohnungen möglichst groß ist. Das ist der einzige Grund, warum ich es hinnehme, dass Bäume gefällt werden."

Eine Herausforderung für den Planer ist auch die Entwässerung des Regenwassers. Weil der Kanal keine Kapazitäten mehr hat, darf kein Tropfen das Grundstück verlassen. Alles muss versickern. Deshalb sind aufwendige Regenspeicher unter den Parkplätzen und auf den Flachdächern geplant, um das Wasser langsam ins Erdreich abzugeben. Die Politiker votierten mehrheitlich dafür.

Die Initiative ist skeptisch, was die Flachdächer angeht, weil dieses Verfahren erst sechsmal in Deutschland angewendet worden ist. "Was passiert, wenn das Konzept im Nachhinein nicht funktioniert?", fragt ihr Sprecher, Michael Riedinger. Außerdem fürchtet er, dass künftige Mieter eher den öffentlichen Parkplatz nutzen, um zu sparen. Diese und fünf weitere Fragen überreichte er der Stadtverwaltung in der Einwohnerfragestunde schriftlich.