Ortsbeirat will neue Wege in die Feldmark verbieten lassen

Die Havighorster bleiben dabei: Es soll keine neuen Fußwege in die Feldmark geben. Mit dem einstimmigen Beschluss sendete der Ortsbeirat jetzt klare Signale an den Investor, der im Baugebiet Tienrade und in der Nähe des Kleingartengeländes Haempten (beides Hamburger Gebiet) nicht nur gut 600 Wohnungen bauen will (wir berichteten), sondern das angrenzende Havighorster Gebiet auch gleich als Erholungsgebiet für die Mieter nutzen möchte.

Im Ortsbeirat herrscht Einigkeit: Es soll keine Zuwegung über das Hirtenland geben. Vielmehr soll die Feldmark auch mit dem Hamburger Neubaugebiet nur über Dorfanger und den Havighorster Weg begehbar sein.

Die Argumente der Lokalpolitiker blieben die der Ortsbeiratssitzung im August: "Vornehmlich ist die Feldmark immer noch ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet, das vor Publikumsverkehr und dessen negativen Folgen wie Vermüllung geschützt werden muss", sagte Hans-Joachim Winter (CDU). "Natürlich soll es auch als Erholungsgebiet genutzt werden", so Winter, "aber das kann nur kanalisiert geschehen. Zu den Feldern muss es eine klare Abgrenzung geben, beispielsweise durch eine Dornenhecke." Außerdem müssten bei neuen Wegen erst die Eigentümer gefragt werden. Winter: "Ohne deren Einwilligung läuft nichts." Das bestätigte Bürgermeister Jürgen Hettwer. "Das Öffentliche Interesse ist hier nicht so groß, dass man enteignen könnte", erklärte Hettwer. Erleichterung im Publikum. Vorab hatte schon ein Eigentümer betont, dass er die Schaffung eines neuen Weges auf seinem Grund nicht hinnehmen will.

Christian Höft (SPD) bezweifelte die Durchführbarkeit des strickten Verbots: "Satellitenaufnahmen des Gebiets zeigen schon Trampelpfade vom Reinbeker Redder aus auf." Hettwer sagte, das sei auch in der Gemeindevertretung diskutiert worden. "Es gab die Überlegung, eine geordnete Zuwegung vom Investor finanzieren zu lassen. Später müsste das die Gemeinde bezahlen."

Doch der Ortsbeirat blieb hart und schloss sich dem Vorsitzenden Carsten Schloh an: "Wir warten ab, ob unsere geforderten Maßnahmen zum Schutz der Landwirtschaft greifen. Wenn nicht, können wir nachbessern, auch wenn wir das dann selbst bezahlen müssen."