Theater im Forum seit 40 Jahren - Zum Empfang kommt der Ohnsorg-Intendant

Seit 40 Jahren holt die Stadt Theaterbegeisterten aus Glinde und Umgebung die große Welt der Bühne hierher. Das soll heute um 19 Uhr im Forum des Schulzentrums gefeiert werden - auch mit Abonnenten der ersten Stunde. Willkommen ist jedoch jeder Interessierte. Die Gastrede hält Christian Seeler, Intendant des Ohnsorg-Theaters. Danach brilliert sein Ensemble mit dem Stück "Bauern-Rock". Die Aufführung ist leider bereits ausverkauft.

An die 240 Stücke haben Bärbel Spangenberg (71), Ingrid (77) und Harry Bellack (83) im Forum angeschaut. Es gab allerdings weit mehr Aufführungen, denn früher wurde am Sonnabend und Sonntag gespielt. "Als Glinde ankündigte, dass es hier ein Theaterabonnement geben soll, war ich sofort begeistert", sagt die Oststeinbekerin Bärbel Spangenberg, die damals noch in Glinde wohnte. "Bedingung war allerdings, dass wir Karten in der ersten Reihe bekommen, das fand ich toll", erzählt sie. Die bekamen sie und nutzten die Billetts mit Begeisterung. Mittlerweile ist sie Stammabonnentin. Die heimische Flimmerkiste sei doch wirklich keine Alternative.

"Eigentlich begann das Theater-Abo schon, bevor das Schulzentrum fertig war und es damit auch erst das Forum gab", sagt Harry Bellack, der seit 1969 in Glinde wohnt. "Stimmt, wir haben die ersten Stücke im Bürgerhaus gesehen", fügt seine Frau hinzu. "Ich erinnere mich aber auch genau, wie uns der bekannte Schauspieler Ernst Stankowski vor der ersten Aufführung zu unserem "schönen Haus" beglückwünschte. Allerdings fügte er hinzu, die Bühne sei zu niedrig. Deshalb passe das Bühnenbild leider nicht", sagt Harry Bellack.

Und Stankowski hatte Recht. "Viele Aufführungen haben wir ohne Bühnenbild gesehen", sagt der Glinder. "Ich glaube, das war auch oft gewollt", meint Bärbel Spangenberg.

Davon wird auch Christian Seeler in seinem Grußwort berichten. "Bei uns im Ohnsorg-Theater gibt es den Schnack 'Spielen wir auch in Glinde?' Dann müssen wir mit 2,70 Metern Bühnenhöhe auskommen. Aber das ist kein Problem", sagt der Intendant. "Ich gratuliere den Stadtvätern, dass sie dieses Angebot seit 40 Jahren unterhalten und danke auch dem großen Engagement in der Stadtverwaltung. Es ist sehr wichtig, dass wir auf Tournee gehen, dass das Theater zu den Menschen kommt", betont er.

Das wissen Bellacks und Spangenbergs zu schätzen. Sie haben hier unter anderem Stücke von Molière, Ipsen, Goethe, Horst Pillau und Alfred Hitchcock gesehen. Spannende Inszenierungen wie "Angst essen Seele auf", "Faust", "Kunst" waren genauso dabei wie "Traatsch op de Trepp", "Schandaal in Rimini", "Gottes vergessene Kinder" oder "Einer flog übers Kuckucksnest", um einige zu nennen.

Familie Malente, Volker Lechtenbrink, Judy Winter, Claus Wilcke, Volker Brandt, Karin Dor, Peter Striebeck, Marion Kracht, Veit Relin, Horst Jüssen, Gerlinde Locker, Walter Giller, Jens Scheiblich, Heidi Mahler und die unvergessene Heidi Kabel haben für sie gespielt. "Heidi Kabel haben wir mit stehenden Ovationen verabschiedet", berichtet Ingrid Bellack gerührt.

Es sei eine tolle Zeit gewesen, in der alle drei viele nette Bekannte dazugewonnen hätten. "Man kennt und grüßt sich. Man freut sich auf ein Wiedersehen in der neuen Saison", sagt Bärbel Spangenberg, die auch mal ohne ihre Karte eingelassen wurde - weil man sie eben kannte.

Sie dankt vor allem Tanja Woitaschek aus der Stadtverwaltung, die das Theater im Forum seit Jahren mit Alice Hegemer-Bastiao organisiert.