Flächennutzungsplan: Golfplätze behindern Nord- und Südtrasse - Oststeinbek sieht Alleingang skeptisch

Pendler kennen den werktäglichen, zähen Feierabendverkehr auf der Möllner Landstraße: Oststeinbek ist ein "Straßendorf" - es gibt in Ost-West-Richtung nur die eine Durchgangsstraße. Viele Bürger sehnen deshalb eine Umgehungsstraße herbei. Das weiß auch Bürgermeister Jürgen Hettwer: "Ich werde immer wieder auf dieses Thema angesprochen. Leider hat uns Glinde dafür jetzt eine Absage erteilt. Jetzt muss unsere Politik entscheiden, ob sie langfristig die Südumgehung im Alleingang angehen will."

Denn im Norden verhindert die GolfRange Oststeinbek den Bau einer Umgehung, im Süden wurde die Trasse für das Golf Gut Glinde und das dort geplante Hotel aus dem Flächennutzungsplan genommen. Auch im Norden wäre der Anschluss an den Papendieker Redder in Glinde problematisch, weil die Trasse dort durch das Wasserschutzgebiet führt. Glindes Bürgervorsteher Rolf Budde bestätigt das: "Meines Wissens hat auch die Landesplanung die Umgehungsstraße schon längst gestrichen. Das ist in Glinde kein Thema."

Wenn die Oststeinbeker Politiker die Umgehung wollen, müssen sie jetzt die Weichen im Rahmen der Planungen Oststeinbek 2020 dafür stellen.

Hans-Joachim Vorbeck, Fraktionschef der CDU, sieht einen Alleingang skeptisch: "Ohne Glinde würde das nicht viel Sinn machen. Denn wir müssten die Trasse ohnehin irgendwann auf die Möllner Landstraße zurückführen. Außerdem sehe ich es kritisch, wenn wir die Feldmark durchschneiden müssen. Gerade, weil Hamburg mit seiner Besiedlung immer dichter an die Landesgrenze heranrückt."

Christian Höft, SPD-Fraktionsvorsitzender, zweifelt ebenfalls am Sinn einer Umgehung, aber aus ganz anderen Gründen: "Man müsste prüfen, wo die Trasse hinführen sollte. Denn wenn sie an einer Hamburger Ampel endet und die Autofahrer dort im Stau stehen, wird sie auch nicht genutzt." Für ihn liegt die Lösung für Oststeinbek eher in einem funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr.

Rudi Hametner sieht für die OWG zwar immer noch den dringenden Wunsch, die Umgehung zu realisieren, aber nun keine finanziellen Möglichkeiten mehr: "Finanziell haben wir momentan ganz andere Sorgen und die Bretter, die wir bohren müssten, werden jetzt noch dicker. Auch Jürgen Verwiebe (FDP) sieht jetzt kaum noch eine Chance: "Wenn, müssten wir das Land und den Kreis mit einbeziehen. Ob wir dort etwas erreichen, ist die zweite Frage", fürchtet er.