Seefahrerflair im Bürgerhaus

Die Musiker der Band "Hafennacht" - Gitarrist Erk Braren, Akkordeonspieler Heiko Quistorf und allen voran Sängerin Uschi Wittich - eroberten mit ihrem Auftritt und maritimen Flair im Bürgerhaus die Herzen der Oststeinbeker: Den ersten Lapsus, bei dem die Sängerin Oststeinbek zuerst als "Ostholstein" begrüßen wollte, verzieh ihr das Publikum schnell, als sie ihre klare und starke Stimme hörten. Die drei Streicherinnen des Gezeiten-Quartetts unterstützten sie.

Auch die Moderationen der Sängerin kamen gut an. Mit der passenden Mischung aus Augenzwinkern und Wahrhaftigkeit traf sie den richtigen Ton. Beharrlich duzte sie ihre Zuhörer, denn: "In der Seefahrt duzt man sich grundsätzlich." Die Streicherinnen lobte Uschi Wittich: "Die haben alle studiert. Auf dem Konservatorium von Pellworm." Hafennacht traf auch in den Texten ihrer Lieder "mit Schräglage" den Nerv: Ohne Kitsch, ohne sich anzubiedern und doch schwappte immer mal wieder die Sehnsucht vor die Füße der Zuhörer - wie es sich so für Seemannslieder gehört. Denn dass es bei Versen wie "Hohe Speicher längs der Fleete und bei Ebbe stinkt's nach Schlick" in der Magengegend zieht, können wohl nur Hamburger und deren Nachbarn nachvollziehen.

Nach dem Tango "Unter der roten Laterne von St. Pauli" waren die ersten Bravo-Rufe zu hören. Zwischendurch sollte das Publikum mitsummen, mitstampfen und schunkeln - auch dazu brachte Hafennacht die Oststeinbeker. Als sie als zweite Zugabe noch Richard Germers "Ein Hering und eine Makrele" brachten, waren alle Fans selig.