Altes Gleisdreieck weiter umstritten

Misstrauen auf allen Seiten: Sowohl die Politiker als auch die Stadtverwaltung wurden im Bauausschuss wegen des Projekts "Altes Gleisdreieck" kritisch in Sachen Naturschutz befragt. Auf der 2,1 Hektar großen Fläche Ecke Möllner Landstraße/Am Sportplatz sollen 160 neue Mietwohnungen entstehen.

Ein Stein des Anstoßes waren die zehn Fledermausflachkästen, die schon als Ersatz für die Quartiere der nützlichen Säuger auf dem ehemaligen Depot dienen sollten. In der Untersuchung des Planungsbüros Leguan heißt es, dass diese Kästen nicht fachgerecht angebracht worden seien. Der Landschaftsarchitekt Hans-Rainer Bielfeldt bestätigte das: "Die müssen umgehängt werden, sodass sie funktionieren." Er schlug dafür ein vom Projekt nicht betroffenes Gehölz am Westrand vor und forderte, einen Fledermausexperten hinzuzuziehen.

"Ich möchte nicht, dass eine naturschutzrechtliche Maßnahme auf das nächste Bauprojekt verschoben wird", bemängelte Martin Rusche, wählbarer Bürger für die Grünen. "Nicht, dass wie bei einer Salamitechnik am Ende keine Fläche mehr übrig bleibt." Bürgermeister Rainhard Zug und Bielfeldt versicherten, dass für die Fledermäuse ein geeigneter Platz gefunden sei.

Peter-Michael Geierhaas (SPD) vermisste eine Antwort des BUND: "Die müssen doch auch gefragt werden?" Auf Bitte von Jan Schwartz (Grüne) erklärte Stadtplanerin Verena Wilmes noch einmal das Verfahren: "Momentan sind wir noch bei einer freiwilligen Befragung", unterstrich sie. "Wir wollen eine frühzeitige Einschätzung, um später Zeit zu sparen." Alle Träger öffentlicher Belange, auch BUND und Nabu, würden noch gehört. Der Satzungsbeschluss ist für das Frühjahr 2015 geplant.