ÖPNV: Glindes Busverbindungen bleiben erhalten - 1400 Unterschriften gaben den Ausschlag

"Wir sind ganz stolz, dass wir das Zusammenstreichen der Metrobuslinien verhindert haben", sagt Sandra Pia Wöhrmann. Sie und ihre Freundin Heidi Weber hatten Unterschriften von gut 1400 Busnutzern gegen die Kürzungspläne des Kreises gesammelt und dafür ihren Sommerurlaub geopfert. Weil die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) das Busnetz nicht mehr in Eigenregie betreiben wollen, sollte der Kreis die Bezuschussung übernehmen. Der beschloss zu sparen. So sollte unter anderem die Metrobuslinie 11 nicht mehr im Zehn-Minuten-Takt fahren.

Die beiden Frauen motivierten viele Glinder zum gemeinsamen Protest. Die Unterschriftensammlung und eine Anhörung, gemeinsam organisiert mit den Glinder Grünen, beeindruckten die Mitglieder des Kreisverkehrsausschusses. "Das wäre ohne dieses große Engagement so nicht gelaufen", unterstreicht dessen Vorsitzender Lukas Kilian, der selbst in Glinde wohnt. Nun hat der Ausschuss beschlossen, die Buslinien unangetastet zu lassen. Hintergrund: Jüngsten Berechnungen zufolge bleibt der Erhalt der Buslinien mit aktueller Taktung mit 720 000 Euro deutlich unter den von den Kreistagsmitgliedern befürworteten 800 000 Euro.

Oststeinbek, Glinde und Reinbek hatten im Vorwege signalisiert, für die Nachtbuslinien finanziell einzustehen. Allein Reinbek will die letzte Etappe der Nachtbuslinie 619 - von Glinde nach Neuschönningstedt - nur in den Nächten von Freitag auf Sonnabend und von Sonnabend auf Sonntag bezahlen. Jetzt soll zügig an neuen Verkehrskonzepten - auch zur besseren Anbindung der Neubaugebiete - gearbeitet werden. Denn in zwei Jahren werden das Glinder und Reinbeker Busnetz zusammen neu ausgeschrieben. "Dann legen wir wieder los, wir bleiben am Ball", verspricht Wöhrmann.