Oststeinbek (st). Die Entscheidung kann der Planer den Politikern nicht abnehmen.

Wie viele Seniorenwohnungen soll Oststeinbek bauen? Am Montag stellte er den Gemeindevertretern seine Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Stormarn und für Oststeinbek vor.

Für die Gemeinde gilt im Grunde das, was auch für den gesamten Kreis gilt: "Die Geburtenrate ist relativ konstant, aber die Sterbefälle nehmen stark zu", fasste Rümenapp die Ergebnisse zusammen. Nach seiner Analyse wird die Zahl der Stormarner bis 2030 um 1200 Einwohner leicht steigen. Besonders an den Verkehrsachsen, an den Autobahnen wie in Barsbüttel, Bargteheide, Trittau und Ahrensburg, wird die Bevölkerung noch wachsen. Doch die Struktur wird sich wandeln: Die Zahl der über 75-Jährigen wird überproportional ansteigen.

Oststeinbek wird laut Rümenapp etwa in zehn Jahren den Wendepunkt erreichen, was seine Bevölkerungsstruktur angeht. Dann wird mit etwa 8750 Oststeinbekern das Maximum erreicht sein. Die Anzahl der Menschen im Alter von 75 bis 90 Jahren (weiter reicht die Statistik nicht) wird voraussichtlich von 900 in 2011 auf 1600 steigen.

Rümenapps Fazit: "Sie werden Wohnraum für Ältere brauchen: barrierefrei, kleinere Größen und auch Möglichkeiten der Betreuung." Außerdem legte er den Politikern nahe, gleichzeitig zu versuchen, auch für jüngere Familien attraktiv zu bleiben. "Diese Frage stellt sich überall", stellte der Planer fest. "Wie bekommen Sie den Generationenwechsel hin? In Oststeinbek haben Sie aber gerade durch die Lage gute Voraussetzungen."

Ob die Gemeinde nun 50 oder 200 Seniorenwohnungen bauen soll, darauf wollte sich der Gutachter nicht festnageln lassen: "Langfristig werden Sie ohnehin mehr als 100 Haushalte mit über 80-Jährigen haben." In welchem Alter diese bereit seien umzuziehen, hänge auch von der Attraktivität des Angebots ab.

Die SPD-Fraktion teilte bereits gestern öffentlich die Schlüsse mit, die sie aus der Analyse zieht: Sie sieht einen deutlichen Bedarf an kleinen Wohnungen für Senioren, die in ein qualitativ hochwertiges Betreuungskonzept eingebettet sind. "Wir gehen von mindestens 150 zusätzlich nötigen Wohnungen aus", sagt Fraktionschef Christian Höft. Gleichzeitig will die SPD auch bezahlbare Mietwohnungen für Familien, Alleinerziehende und Singles schaffen.