Glinde (st). Mehr als drei Jahre brauchten die Partner des Mittelzentrums, um sich auf ein Konzept für den Einzelhandel zu einigen. Jetzt ist es soweit: Nach dem Wentorfer und dem Reinbeker hat auch der Glinder Bauausschuss am Donnerstag die von der beauftragten Firma Cima vorgestellte Leitlinie abgesegnet.

Beraterin Regina Schröder erläuterte der Politik die Veränderungen gegenüber der ersten Studie. "Wir haben uns sehr gestritten um das Thema Einzelhandelsentwicklung an der Sachsenwaldstraße", stellte sie fest. Nach einem Mediationsverfahren habe man sich nun darauf geeinigt, dass das Reinbeker Einkaufszentrum an der Sachsenwaldstraße um 1700 auf 5050 Quadratmeter erweitern darf. Ursprünglich sollte um 2200 Quadratmeter erweitert werden. "Wir gehen davon aus, dass in Glinde daraus kein Leerstand entstehen wird", sagte die Expertin. "Die Erweiterung ist sowohl für Glinde als auch für Wentorf städtebaulich verträglich."

Die Stärkung der Innenstädte Glindes und Reinbeks sowie der Wentorfer Ortsmitte sind in der Leitlinie als oberstes Ziel festgeschrieben. Glindes Innenstadt habe eine kompakte Struktur mit einer Verkaufsfläche von 8430 Quadratmetern und einem Umsatz von 41,4 Millionen Euro. Als gut wird der Anteil der Innenstadt von 29,15 Prozent an der Gesamtverkaufsfläche bewertet. Mit dem Mühlencenter sei die Nahversorgung gestärkt worden, jetzt solle man versuchen, Anbieter des mittel- und langfristigen Bedarfs (zum Beispiel Bücher oder Sportartikel) zu gewinnen.

Die Gutachter weisen außerdem auf einen Kontrast zwischen dem attraktiven Marktplatz und dem Investitionsdefizit der umstehenden Immobilien hin. "Was kann die Stadt tun, um das Zentrum attraktiver zu gestalten?", wollte Jan Schwartz (Grüne) wissen. Schröder entgegnete: "Irgendwann kann man nicht mehr tun. Dann ist einfach die private Wirtschaft gefragt."