Gymnasium hat Besuch aus dem Land des Lächelns

Japanische Mädchen sind offenbar reiselustiger als ihre männlichen Klassenkameraden. Von den 13 Jugendlichen, die jetzt für eine Woche am Gymnasium Glinde zu Besuch sind, sind nur drei Jungen. Die 15- bis 17-Jährigen der Partner-Highschool in Chigasaki (südlich von Tokio) besuchen den Unterricht, leben in den Familien und lernen viel über unser Land. Damit das nicht einseitig bleibt, luden sie am Donnerstag Schüler, Lehrer und Gasteltern zu einem bunten Abend über die japanische Kultur ins Forum des Schulzentrums ein.

Vielseitig repräsentierten die Jugendlichen, die auf ihrer Reise von Englischlehrerin Imeko Shimojo und Mathelehrer Katsumi Sasaki begleitet wurden, ihr Land. So gab es Beiträge über die Kunst und Hintergründe der Animationsfilme. Die Tee-Zeremonie, die im achten Jahrhundert aus Taiwan übernommen wurde, setzte Rui Miura (16) mit Hilfe von Mana Konagai (15) ins rechte Licht. Rui studiert bereits seit drei Jahren die Kunst der meditativen Zeremonie und konnte alle Details erläutern. Konzentriertes Klavierspiel begeisterte genauso wie die feine Kalligrafie, die Chormusik und auch der 500 Jahre alte Bon-Tanz.

Lehrerin Imeko Shimojo war zufrieden: "Obwohl meine Schüler besser Englisch sprechen sollten. Glücklicherweise sind die deutschen Schüler sehr nett, hilfsbereit und rücksichtsvoll", sagte sie. Schulleiterin Eva Kuhn war begeistert: "Es ist toll zu sehen, wie viel Freude die Jugendlichen zusammen haben und wie sie sich mit Händen, Füßen und Zeichen verständigen", lobte sie.

Ob es im kommenden Jahr wieder einen Austausch geben werde, sei noch nicht klar, bedauerte Eva Kuhn. "Es gibt keine Landeszuschüsse und die Reise wird immer teurer." Ob ihr großer Traum, Sponsoren zu begeistern, wahr wird, steht in den Sternen.