Glinde/Oststeinbek (st). Bezahlbare Wohnungen sind knapp. Preiserhöhungen für Stammmieter sind zwar schon lange gesetzlich geregelt. Doch bei Neuvermietungen können die Eigentümer nach wie vor ordentlich zulangen.

Das hat die Mieten in einigen Gegenden auch rund um Hamburg stark in die Höhe getrieben: In Glinde sollen die Mieten zwischen 2010 und 2013 um 14,1 Prozent gestiegen sein, in Reinbek immerhin um 6,8 Prozent.

"Wir haben in Glinde bisher ein relativ geringes Mietenniveau", sagt Bürgermeister Rainhard Zug. "Das wird jetzt aufgebrochen und man merkt, dass Glinde ein attraktiver Standort ist. Das haut natürlich in die Statistik." 2016 bleiben Glinde von den bisher geförderten Wohnungen gerade noch 150. In den 1970er-Jahren waren es noch fast 2000 Sozialwohnungen.

Seit Mai können die Bundesländer in Gebieten, in denen die Versorgung mit angemessenen Mietwohnraum besonders gefährdet ist, die Kappungsgrenze senken. Das Innenministerium hat hierfür auch Glinde vorgeschlagen. Dann dürfen Vermieter von Neubauten innerhalb von drei Jahren die Miete nur noch um 15 statt um 20 Prozent bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete erhöhen. Die Glinder Verwaltung hat dem bereits in einem Schreiben zugestimmt.

Frank Lauterbach (SPD), Vorsitzender des Sozialausschusses, sagt: "Kommunen, die schlau sind, machen das." Wir müssen den Wohnungsmarkt auf einem halbwegs erträglichen Standard halten. Die Miete frisst immer mehr von unseren Gehältern."

Auch Oststeinbek will sich am Montag, 15. September, ab 19.30 Uhr im Hauptausschuss mit dem Thema befassen (Bürgerhaus, Möllner Landstraße 22). "Wir können dem Ganzen aber eigentlich nicht zustimmen", sagt Jürgen Schweizer (CDU), Vorsitzender des Hauptausschusses. "Denn uns liegen keine verlässlichen Zahlen vor." Noch bis 19. September können Kommunen aufgenommen werden. Solange läuft eine schriftliche Anhörung des Innenministeriums in Kiel zum Entwurf der Verordnung.