Seniorenwohnen: Beirat will nun Breedenweg statt Postweg

Investor Semmelhaack ist, so scheint es, aus dem Rennen in Sachen Seniorenwohnen in Oststeinbek. Das Wohnungsbauunternehmen, das im Ortskern 100 Wohneinheiten errichten wollte, konnte sich mit den beiden Eigentümern der 11 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Möllner Landstraße und Postweg nicht auf einen Kaufpreis einigen. Ein Gutachten hatte den Quadratmeterpreis auf 280 Euro geschätzt, Semmelhaacks Angebot blieb 30 Euro darunter.

Bürgermeister Jürgen Hettwer sieht trotzdem gute Chancen für eine Seniorenwohnanlage an diesem Standort und hat Verständnis für die Entscheidung der Grundstücksbesitzer: "Wir sind weiter ganz eng im Gespräch" und verweist auf zwei weitere Anfragen von Investoren. "Wenn daraus nichts wird, überlegen wir, eine eigene Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen." Dann hätten die Oststeinbeker es in der Hand, die Wohnungen nur an Ortsansässige zu vergeben und die Finanzlast würde sich auf viele Mitgliederschultern verteilen. Von den Fraktionschefs hat Hettwer schon den Auftrag bekommen, Vorgespräche zu führen. Das von Semmelhaack vorgeschlagene, ehemals als Allianz-Standort vorgesehene 4,7 Hektar große Areal zwischen Sportzentrum, Gewerbegebiet und Breedenweg liege dagegen zu weit ab. "Wir haben schon bei der Brückenstraße darüber diskutiert, dass die Steigung für Senioren nicht zu schaffen ist und das wäre noch weiter weg", sagt Hettwer. Das sieht der Seniorenbeirat anders: "Das sind knapp 500 Meter bis zum Ortszentrum und das soll ja dort kein Pflegeheim werden", sagt der Vorsitzende Dieter Schlenz. Die geplanten drei Wohnblocks am Postweg fänden die Senioren dagegen "kasernenartig". Die großzügigere Bebauung des Areals am Breedenweg gefalle deutlich besser, zumal der Investor signalisiert habe, sich an der als schwierig geltenden Verkehrsanbindung an die Barsbütteler Straße zu beteiligen.