Stadtsäckel: 3,6 Mio. Euro mehr Steuern

Für dieses Jahr ist es noch einmal gut gegangen. Die Stadt konnte für 2014 noch Mehreinnahmen von 4,1 Millionen Euro verbuchen. "Dadurch konnten wir das Defizit von 769 800 Euro auf ein Plus von 2,1 Millionen Euro verbessern", berichtet Bernd Wersel (SPD), Vorsitzender des Finanzausschusses. Er führt das vor allem auf eine Gewerbesteuermehreinnahme in Höhe von 3,6 Millionen Euro zurück. "Das liegt an einem singulären Ereignis, dem Verkauf eines großen Unternehmens."

Auch wenn er nicht bestätigt, dass damit der Bremsbelaghersteller Honeywell gemeint ist, kommt wegen der Größenordnung kein anderer infrage. Wie berichtet, ist der Autozulieferer im Juli vom Konkurrenten Federal Mogul übernommen worden. Noch steht Honeywell über dem Haupteingang, im Briefkopf jedoch bereits "Federal Mogul-Bremsbelag GmbH".

Für Glinde bleiben unterm Strich 1,6 Millionen Euro liquide Mittel auf dem Konto. Denn für die nötigen Investitionen wie im Schulbau, bei den Asylunterkünften, den Kitas, der Feuerwehrwache und mehr musste Glinde schon einen Kredit aufnehmen.

Die Freude der Politiker währt indes nur kurz: "Für nächstes Jahr sieht es leider düster aus", sagt Wersel. "In Zukunft müssen wir mit weniger Einnahmen rechnen. Der Kredit bleibt deshalb in den Haushaltsplanungen enthalten." Auch 2015 wird Glinde belastet: Die Stadt muss nicht nur eine Finanzausgleichszahlung in Höhe von 300 000 Euro sowie mehr als eine Million Euro für die Aufstockung der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld berappen, zusätzlich auch noch eine Kreisumlage in sechsstelliger Höhe leisten. Denn die basiert auf den Gewerbesteuereinnahmen der vorangegangenen 18 Monate. Wersel: "Dann müssen wir 2015 noch den Hauptanteil der Investitionen für unsere Schulen leisten."

Bernd Hengst (CDU) bleibt entspannt: "Jedes Jahr müssen wir sparen, dann kommt doch wieder Geld um die Ecke. Wir werden für 2015 beantragen, mutiger zu planen."