Asyl: Barsbüttel bereitet sich auf das kommende Jahr vor - dann werden 42 Flüchtlinge erwartet

Seit Kurzem stehen die fünf Container auf dem Grundstück An der Barsbek. Sie bieten sechs Flüchtlingen Platz. Weil das perspektivisch nicht ausreichen wird, schlägt die Verwaltung den Kommunalpolitikern vor, Vorplanungen für weitere Wohngebäude auf dem gemeindeeigenen Grundstück An der Barsbek und einem Garagengrundstück am Kirchenweg zu starten. Das erläutert eine Vorlage des Planungsausschusses. Dieser wird am Donnerstag, 4. September, im Rathaus, Stiefenhoferplatz 1, darüber beraten. Für diese Vorhaben soll eine öffentliche Förderung geprüft werden.

Zu den Planungen sieht sich die Gemeinde durch die wachsenden Flüchtlingszahlen genötigt. Rein rechnerisch müsse Barsbüttel monatlich drei Flüchtlinge, 2015 entsprechend 42 Menschen, aufnehmen. Für 2014 werden zurzeit noch eine Ein-Zimmer-Wohnung sowie ein für ein Jahr befristet angemietetes Reihenhaus an der Hauptstraße bezugfertig eingerichtet. Für den absehbaren Wohnraumbedarf hat die Kommune zudem ein Zweifamilienhaus im Ortsteil Stellau gekauft. Hier sollen zwei Flüchtlingsfamilien einziehen. Damit wird die Gemeinde voraussichtlich bis Jahresende genügend Unterkünfte bereitstellen können.

Mit weiteren Anmietungen könne nicht gerechnet werden. Der Einladung der Gemeinde zu einem Gespräch seien nur zwei ortsansässige Immobilienmakler gefolgt.

Die Nachbarn An der Barsbek haben sich - so scheint es - mit der Situation abgefunden. Als die Pläne der Gemeinde bekannt wurden, an diesem Standort eine Asylbewerberunterkunft zu bauen, hatte sich eine Bürgerinitiative (BI) dagegen gegründet. Jetzt sagt Patrick Diehl (35), der An der Barsbek wohnt, Familienvater und Mitglied der BI ist: "Bisher gibt es keine Auffälligkeiten. So lange das alles in Ordnung ist und sich um die Leute gekümmert wird, finde ich das jetzt nicht so schlimm." Anfangs seien die Pläne der Gemeinde ein Schock gewesen. Es gebe aber noch immer Nachbarn, die daran schwer zu knabbern hätten. Das gehe bis hin zur Überlegung, Haus und Grund zu verkaufen, sagt er.

Dem Gerücht, das im Ort kursiert, die Asylbewerber-Unterkunft der Gemeinde an der Straße Am Akku werde aufgelöst, widerspricht Bürgermeister Thomas Schreitmüller entschieden. "Das ist Quatsch." Es hatte geheißen, der Betreiber des Seniorenheimes Am Akku habe das Gelände gekauft.