Pflegeheim: Investor KerVita finanziert den Bau über Verkauf der Zimmer und Appartements

Das Pflegeheim der Hamburger KerVita GmbH & Co. KG nahe der Stadtmitte wächst unübersehbar. Erst vor neun Wochen begann der Bau, in wenigen Tagen sollen schon die Mauern des Erdgeschosses stehen. "Wenn die Deckplatte erst fertig ist, geht es sehr schnell", sagt Torsten Rieckmann (40), Leiter der Immobiliensparte KerVitas.

Er rechnet damit, dass das Pflegeheim mit 115 Appartements und 121 Pflegeplätzen im Juli 2015 vollendet ist. "Wir haben so rechtzeitig angefangen, dass wir den Rohbau plus Fenster hoffentlich vor dem Frost fertig haben." Auf dem 5300 Quadratmeter großen Grundstück mitten in Glinde entstehen drei Vollgeschosse und oben drauf noch ein viertes Staffelgeschoss. Rund 14 Meter hoch wird der Bau sein, wenn er vollendet ist.

Einen Großteil der Investition von 14,5 Millionen Euro spielt KerVita durch den Verkauf der Pflegeappartements ein, die zwischen 127 300 und 185 300 Euro kosten. Das laufe sehr erfolgreich, sagt der Immobilienökonom, dessen Unternehmen seit vier Jahren Pflegezimmer als Kapitalanlage anbietet. "Wir haben jetzt schon 30 Prozent verkauft. Angesichts der Tatsache, dass man noch kaum etwas sieht, ist das toll. In der Regel sind alle Zimmer schon vor Eröffnung verkauft."

80 Prozent der Käufer erwerben das Appartement nicht zur Vorsorge, sondern als Kapitalanlage. Sie stellen es KerVita als Mietobjekt zur Verfügung, erhalten Mieteinnahmen und können die Wohnung irgendwann auch selbst bewohnen. Um die Vermietung müssen sich die Eigentümer in der Zwischenzeit nicht kümmern. Das nimmt KerVita den Käufern für 20 Jahre ab - mit Option auf Verlängerung. Die Eigner erhalten im Gegenzug eine monatliche Miete, auch wenn das Zimmer leer steht. Rieckmann nennt noch einen gesellschaftlichen Aspekt: "Die Käufer engagieren sich dort, wo der Staat sich zurückzieht, wie etwa bei der Privatisierung von Pflege & Wohnen in Hamburg."

Interessant findet er die unterschiedlichen Vorlieben der Käufer und der Bewohner. Während die Anleger Wert auf einen schönen Ausblick und ruhige Zimmer zum Hof legen, greifen die Bewohner zuerst zu den Appartements im Erdgeschoss mit Fenster zur Straße. "Dort liegt die Cafeteria, ist am meisten los", sagt Rieckmann. Er rechnet damit, dass das Haus spätestens ein Jahr nach Fertigstellung voll belegt ist. Zwei bis drei Monate vor Eröffnung werde die neue Heimleitung als Ansprechpartner für die Vermietung vor Ort sein. "Pflegeplätze werden gesucht, wenn akuter Bedarf besteht. In der Regel haben je 30 Prozent der Bewohner Pflegestufe 1 oder 3 und 40 Prozent Pflegestufe 2."

Die Bewohner der 37 Eigentumswohnungen im "Haus Glinn" nebenan, das am 28. August Richtfest feiert, können eine Rundumversorgung mit Haushaltshilfe, ambulanter Pflege und Hausnotruf hinzubuchen.

Kaufinteressenten erreichen Martin Gruel unter Telefon: (040) 7 10 00 17 57 84.