Zuflucht: 24 Menschen können Ende September am Willinghusener Weg einziehen

Die 18 Wohncontainer, die ab Ende September 24 Flüchtlingen eine zeitweilige Heimat geben sollen, sind gestern am Willinghusener Weg 80 aufgestellt worden. Sie bilden zusammen ein zweigeschossiges Gebäude mit 283 Quadratmetern Nutzfläche. Es muss noch an die Ver- und Entsorgungsleitungen angeschlossen werden und bekommt ein Satteldach. Die Stadt investiert auf dem eigenen Grundstück etwa 550 000 Euro. Erforderlich wurde der Bau durch die stark ansteigende Zahl der Flüchtlinge, die in Schleswig-Holstein wie in jedem anderen Bundesland untergebracht werden müssen.

Kurzfristig musste der Verkehr auf dem ruhigen Willinghusener Weg angehalten werden. Denn es schwebten nach und nach leuchtend rote Wohncontainer an starken Ketten des Telekrans vom Lkw auf die vorbereiteten Streifenfundamente. Millimeterarbeit der Mitarbeiter der Hamburger Firma Comma GmbH. Zunächst galt es, fünf der gut isolierten Container, die in Tschechien produziert werden, präzise nebeneinander zu positionieren. Die nächsten vier schlossen sich als zwei und zwei mit einer Lücke an. "Dort ist der Eingang. Von hier kommt man ins Erdgeschoss und über eine Treppe in die obere Etage", erläuterte der städtische Planer, Antonio Rubio Bayo. "Der Komplex bekommt ein Dach mit anthrazitfarbenen Ziegeln", kündigt er an. Die Zimmererarbeiten sollen bereits morgen beginnen.

"Die Planung ging ruckzuck", lobt Architekt und Berater Reinhard List. "Alle Abteilungen haben an einem Strang gezogen." Los ging es am 12. Juli mit den Erdarbeiten. Alles soll Ende September bezugsfertig sein.

Auch Bürgermeister Rainhard Zug ist zufrieden. "Wir bleiben im Kostenrahmen, den die Stadtvertretung beschlossen hat. In den etwa 550 000 Euro ist vom Zaun über den kleinen Spielplatz, die Zuwegung und Erschließung, die Container, das Dach und die Ausstattung enthalten." Auf eine Außenfassade wird verzichtet, weil die Wohnzellen bereits den Kriterien der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen.

Der Gebäudekomplex bietet den 24 Menschen 13 Wohnräume, vier Küchen, vier Sanitärbereiche, einen Wohn- und Trockenraum sowie den erforderlichen Technikbereich. "Der Grundriss ist flexibel und erlaubt unterschiedliche Nutzungen - als Ein-Zimmer-Wohnungen, aber auch als Vier-Zimmer-Wohnungen für große Familien", erläutert der Bürgermeister.

Nebenan sind bereits neun Asylbewerber untergebracht.