Kaufkröte: Wie Internetshopper Vereine, Kitas oder Schulen unterstützen können

Vor einem Jahr waren es noch 200 Klicks am Tag, heute klicken täglich 1400 Internetshopper vor ihrem Onlinekauf auf die Seite der "Kaufkröte" und tun damit gemeinnützigen Einrichtungen etwas Gutes - über 4500 Euro haben sie schon gespendet, ohne selbst einen Cent dazuzugeben.

Das Prinzip des im Mai 2013 gestarteten Online-Portals ist einfach. Ausgedacht hat es sich der Glinder Maik Staeck: "Jeder Internetshop zahlt eine Vermittlungsgebühr, wenn der Käufer auf seine Homepage geleitet wird. Wir dachten, das könnten wir auch für einen guten Zweck nutzen. Überall fehlt es doch an Geld, in Kitas, Schulen und Vereinen", sagt der Informatiker, der im Hauptberuf für die Telekom arbeitet.

Wer seinen Verein unterstützen will, besucht vor dem Onlineeinkauf die Seite www.kaufkroete.de, wählt den Verein oder die Organisation aus und kauft dann bei einem Onlineshop ein. "70 Prozent der Vermittlungsprovision geben wir dann an den Spendenempfänger weiter, sagt Staeck. Mitmachen können Schulen, Kitas, Sport- oder Kulturvereine. Beim Start waren es zwei Einrichtungen, jetzt sind schon 82 dabei, bis Jahresende sollen es 150 werden. "Das ist eine tolle Sache", sagt Wolfgang Pohlmann vom "Theoter ut de Möhl". Er steckt die Spenden der "Kaufkröte" in die Jugendförderung.

Vereinsmitglieder können ihren Verein selbst vorschlagen. Gerade lohnt es sich besonders: Alle Einrichtungen, die bis zum 15. September neu vorgeschlagen werden, bekommen von der Kaufkröte eine Extra-Spende von 10 Euro. "Alle in Deutschland eingetragenen Vereine sowie gleichwertige Einrichtungen mit sozialem Engagement dürfen bei uns als Begünstigte vorgeschlagen werden", sagt Staeck.

Dem Käufer entsteht keine weitere Arbeit, er muss sich auch nicht aufwendig registrieren, der Datenschutz bleibt also gewahrt. "Wir prüfen jede vorgeschlagene Einrichtung", sagt Jan Schledermann. Der Gymnasiallehrer aus Reinbek verantwortet die Vereinsbetreuung. Spenden sammeln kann man trotzdem sofort. So geht kein Betrag verloren, bis die Prüfung abgeschlossen ist. Sind 40 Euro angesammelt, wird das Geld überwiesen.

400 Internetshops sind bereits bei der "Kaufkröte" gelistet. Der Bezahlsender Sky, einer der Neuzugänge, zahlt beispielsweise mehr als 30 Prozent Vermittlungsgebühr, Zalando ist mit vier Prozent dabei. Am einfachsten geht das Spendensammeln, wenn die Vereine selbst mitarbeiten und auf ihrer Homepage einen Link zur Kaufkröte einrichten oder die Kaufkröte als Einkaufsstartpunkt empfehlen.

"Wir können uns davon auf keinen Fall bereichern, derzeit arbeitet die Kaufkröte gerade einmal kostendeckend. Aber irgendwann können wir vielleicht jemanden einstellen, der sich acht Stunden damit beschäftig", hofft Staeck.