Glinde (mos). Als der 38-jährige Fardeen A. am frühen Morgen des 24. Januar seinen beiden kleinen Kindern im Schlaf die Kehlen aufschnitt, stand die Stadt unter Schock.

Für den 22. August ist nun am Landgericht in Lübeck die Hauptverhandlung gegen den Glinder angesetzt, der Tochter Celine (4) und Sohn Elias (6) im religiösen Wahn getötet haben soll. Wie berichtet, muss sich der angesehene Zahnarzt, der in eigener Praxis in Bergedorf praktiziert hatte, für den Mord nicht strafrechtlich verantworten. "Das wird ein Sicherungsverfahren", sagt Staatsanwalt Günther Möller. Untersuchungen der psychiatrischen Klinik in Neustadt haben bestätigt, dass der Zahnarzt zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war. Nun muss ein Gutachter einschätzen, ob A. eine Gefahr für andere Menschen darstellt und auf Dauer in die Psychiatrie gehört. Die Mutter war während der Tat auch im Haus. Sie schlief jedoch, als ihre Kinder starben, und wird jetzt von der Opferhilfsorganisation Weißer Ring betreut.