Rudi Rodelrabe bekommt von Andreas Röckener jetzt per Mouseklick die Farben

Das erste Bilderbuch des Grafikdesigners Andreas Röckener (58) brachte 1986 der Verlag Beltz und Gellberg auf den Markt. Es hieß "Die Insel Marcu" und ist seit langem vergriffen. Das ist lange her und mittlerweile hat der Autor und Illustrator viele andere Bücher veröffentlicht. Jetzt muss er sich umstellen.

Kinder fiebern mit den kleinen tierischen Helden der Pixi-Bücher oder dem flotten Trio Inga, Quax und Eberhard mit. Die Botschaften über die große Freundschaft, die etwas aushalten muss, über Verlässlichkeit und Vertrauen kamen und kommen an. Und wer kennt nicht seinen bunten, lustigen Mops, der Internationalen Theater- und Musikfestivals "KinderKinder".

Dennoch muss sich Röckener neu erfinden. "Die Welt der Kinderbuch-Zeichnungen hat sich verändert. Bisher hab' ich jedes Bild gezeichnet und als Aquarell koloriert. Doch Aquarelle haben Farbverläufe - und die finden keinen Anklang mehr in den Verlagen. Sie sehen ein bisschen schmuddelig aus, finden sie", sagt Andreas Röckener und muss schmunzeln. "Also habe ich nun auch angefangen, digital zu arbeiten. Und es erschließt sich einem eine neue Welt. Das bringt aber auch einen kleinen Abschied vom Handwerk mit sich", sagt er ein bisschen wehmütig. Um dann aber schnell von den "herrlichen Farben" zu schwärmen. "Ein Klick und Ibrahim, der Indianerigel, ist blau oder rosa, toll." Dennoch bleibe seine Figurenwelt erhalten. "Ich zeichne die Figuren mit der Hand, scanne sie ein und koloriere sie am PC. Das spart viel Zeit."

Die kann er zum einen für die vielen neuen Ideen brauchen, für ein tierisches Alphabet vom Autoaffen über den Hiphop-Hasen bis zur Zungenziege, ein wunderschönes Memory, für das er übrigens noch Verlage sucht. Oder aber er nutzt die Zeit für seine Schreibwerkstätten, die er in Büchereien und in 3. Klassen anbietet. "Es macht mir sehr viel Freude, die Kinder über den Spaß zu ihrer Fantasie und zum Schreiben zu führen", sagt er. Einstieg dafür kann sein "Moritz-Buch" sein.

Der Titel "Wie geht's weiter?", ist Programm. Mit einem schönen Bild und nur einem Geschichtenanfang beginnt die Fantasie der Kinder zu schwingen. "Jungen nehmen gern die Zeitmaschine, landen zwischen riesigen Sauriern und erzählen los. Mädchen hingegen treffen Engel oder Elfen, vielleicht auch ein verstorbenes Haustier", hat er festgestellt. Generell reisen Mädchen aber mehr in die Zukunft und Jungen in die Vergangenheit. Innerhalb von zwei Schulstunden entstehen wunderbare Geschichten, die Eltern oder Lehrer gern als Geschichtenbücher binden lassen. "Mir ist wichtig, dass die Kinder Spaß am Fabulieren haben und die Fantasie loslegt", sagt er.

Mehr Infos und auch Kontaktmöglichkeiten sind unter www.roeckener.de zu finden.