Protest: Sandra Pia Wöhrmann und Heidi Weber sammelten Unterschriften für den Metrobus

. Die Freundinnen Sandra Pia Wöhrmann und Heidi Weber haben am Sonnabend einen Nerv getroffen. Schon nach einer halben Stunde hatten sie in der Glinder Marktpassage hundert Unterschriften für den Erhalt der Metro-Buslinie 11 zusammen. Die beiden haben kein Verständnis dafür, dass sich die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) von der Strecke zurückziehen wollen, weil die Fahrgastzahlen das Angebot nicht hergeben und der Kreis Stormarn es aus Kostengründen reduzieren will.

Die Linie wird zum Fahrplanwechsel im Dezember wegfallen und mit einer anderen Buslinie zusammengelegt. Dabei sollen auch die großen Gelenkbusse weniger eingesetzt werden und die Fahrzeuge überwiegend im 20-Minuten-Takt fahren. Die geplante Umstellung betrifft Berufstätige, die in Hamburg arbeiten, besonders hart, finden Sandra Pia Wöhrmann, die keinen Führerschein hat, und Heidi Weber. Letztere pendelt täglich vom Glinder Markt zum Wandsbeker Quarree, wo sich ihr Arbeitsplatz befindet.

So wie ihnen geht es vielen. Dr. Bernd Vesper und seine Frau Ruth Vesper-Rödinge fahren regelmäßig mit dem Bus zur Steinfurter Allee und weiter in die Hamburger Innenstadt. Und das soll auch so bleiben. "Die Leute sollen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und dann wird die Taktung immer schlechter", ärgerte er sich und unterschrieb. Auch die Schwestern Katja Bonito und Stephanie Richter gaben ihre Stimme für den Erhalt der Buslinie. "Wir wohnen in Neuschönningstedt und fahren schon seit Kindertagen mit dem Bus." Auch Michael Gerasch nutzt ihn regelmäßig, um nach Hamburg zu fahren. "Das ist so bequem, man hat keine Parkplatzsorgen in der Innenstadt und kann auch mal etwas trinken", sagte der Glinder.

Der Grünen-Stadtverordneten Gönke Witt ist es ein ganz persönliches Anliegen, für den Erhalt zu kämpfen. "Weil ich wie alle Glinder auf die gute Verbindung angewiesen bin. Nachdem wir für Glinde nun schon so viele neue Bürger gewonnen haben, werden die jetzt einfach abgehängt." Sogar der eigene Geburtstag am Sonnabend hielt die Kommunalpolitikerin nicht davon ab, die Bürger am Stand der Initiative von Wöhrmann und Weber zu informieren. Die beiden Kämpferinnen haben ihren Sommerurlaub für die gute Sache geopfert - mit Erfolg. Am Sonnabend sammelten beide neben den Unterschriften auch Sprüche - "Finger weg von unserem Bus", "Busverbindung für alle", "Der Zehn-Minuten Takt muss bleiben" - die die Bürger auf kleine Zettel schreiben und an das Plakat kleben konnten.

Die nächste Aktion für den 11er-Bus ist schon geplant: Am Donnerstag, 14. August, um 19.30 Uhr geht es im Festsaal des Bürgerhauses weiter mit den Protesten.