Metrobus: 40 Bürger und Politiker machten im Bürgerhaus ihrem Ärger Luft

Viele Glinder sind stocksauer: Die Metrobuslinie 11, die von Neuschönningstedt über Glinde bis nach Billstedt fährt, soll mit dem Fahrplanwechsel im Dezember in die Linie 133 umgewandelt werden (wir berichteten).

Rund 40 Menschen kamen am Mittwochabend zur Diskussionsveranstaltung, die das Bündnis 90/Die Grünen im Bürgerhaus gemeinsam mit Heidi Weber und Sandra Pia Wöhrmann organisiert hatte, um sich Luft zu machen.

Die beiden Glinderinnen sammeln Unterschriften für den Metrobus 11. Mehr als 500 haben sie schon zusammen. Die geplante Umstellung trifft Berufstätige, die in Hamburg arbeiten, besonders hart - das machten Pendler am Mittwochabend deutlich.

Und auch Glindes Parteien ziehen an einem Strang. Vertreter der CDU und SPD waren zur Veranstaltung gekommen. "Es wurden 2500 Menschen angesiedelt, nun werden sie vom Bus abgenabelt und müssen hinterher auf das Auto umsteigen", kritisierte Wolf Tank, Bündnis 90/Die Grünen, der die Veranstaltung moderierte.

"Ich sehe uns schon alle zu Fuß zur Steinfurther Allee laufen"; machte sich Martina Haase aus Glinde Luft. Damit schnitt die Glinderin ein zu erwartendes Platzproblem an, das die Pendler auf sich zukommen sehen. Der Grund: Die bisherige Linie 333 soll wegfallen und als Linie 133 über Neuschönningstedt bis nach Trittau führen. Der Metrobus wurde immer als Gelenkbus eingesetzt. Fällt er weg, müssen die Fahrgäste auf den kleineren Bus ausweichen. Genau da sieht auch Ralf Jipp ein Problem: "Der Bus ist jetzt schon morgens sehr überfüllt, wenn er zukünftig aus Trittau kommt, hat kein Fahrgast in Glinde mehr Platz im Bus". Das kann Busfahrerin Helga Kawozki nur unterstreichen. "Es ist nicht zumutbar, dass Mütter mit Kinderkarren und Rentner, die auf einen Rollator angewiesen sind, keinen Platz haben. Wie lange sollen die denn an der Bushaltestelle warten? Das ist kein Fortschritt sondern ein Schritt zurück", so die Busfahrerin.

Zum Hintergrund: Die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) wollen sich von der Strecke des Metrobusses 11 zurückziehen und der Kreis Stormarn das Angebot aus Kostengründen reduzieren. Als Grundversorger muss er das Defizit von einer halben Million Euro aufbringen.