Betriebsrat bangt um 950 Arbeitsplätze - Genauere Aussagen sind nach 100 Tagen Karenz geplant

Der Name Honeywell Friction Materials Glinde wird schon bald Geschichte sein. Das Unternehmen ist an den amerikanischen Konzern und Konkurrenten Federal-Mogul Motorparts, Geschäftsbereich der Federal-Mogul Holdings Corporation, verkauft worden. Voraussetzung war die Zustimmung der europäischen Wettbewerbskommission, die jetzt grünes Licht für die Übernahme gab. Federal-Mogul soll sich dem Vernehmen nach im Gegenzug von einem Standort in Deutschland und einem in Frankreich trennen.

Die Sorge um den Erhalt der 950 Arbeitsplätze des Traditionsstandortes am Glinder Weg bleibt. Betriebsrat Necmettin Pamuk sagte unserer Zeitung: "Wir können nicht viel sagen. Das neue Management hat sich 100 Tage Karenzzeit ausgebeten. In der Zeit sollen die Betriebsteile näher zusammenkommen. Wir hoffen aber, dass kein Arbeitsplatz auf der Strecke bleibt", unterstreicht er. "Zurzeit sind alle noch an Bord. Wir hoffen, dass der Bedarf für unsere Produkte so groß ist, dass wir uns ergänzen."

Das ist auch das Ziel der neuen Eigentümer. Daniel Ninivaggi, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied von Federal-Mogul: "Die Übernahme bedeutet eine erhebliche Erweiterung der Fertigungs- und Entwicklungskompetenzen für unser Bremsgeschäft." Langfristig sollen die eigenen Bremsproduktlinien um weltweit wettbewerbsfähige Angebote und marktführende Technologien ergänzt werden. "Die Transaktion bringt uns diesem Ziel rasch näher. Sie stärkt unsere Marktführerschaft im Erstausrüster- und Ersatzteilgeschäft, insbesondere in Europa und Asien", betont Daniel Ninivaggi weiter.

Keiner der verkauften Geschäftsteile ist übrigens in den USA aktiv. Der Verkauf bezieht sich nicht auf Namen oder Produktlinien von Bendix oder auf Vermögenswerte, Verbindlichkeiten oder Geschäftsbereiche in den USA. Honeywell haftet weiterhin für Ansprüche, die sich - wie Erkrankungen und Tod - aus der Verarbeitung von Asbest ergeben und stellt Federal-Mogul von solchen Forderungen frei.