Alte Wache Jedes Jahr ein Hoffest

Vor gut drei Jahren entstand das Wohngebiet An der alten Wache in Glinde zwischen der Möllner Landstraße und dem Oher Weg. In den Zwei- bis Vierzimmerwohnungen wohnen Jung und Alt Tür an Tür auf dem ehemaligen Depot der Bundeswehr. Peter Jeßien und Eugen Hundshagen organisieren jedes Jahr ein Hoffest für die Anwohner. Hundshagen (59) ist sich ganz sicher: "Wenn wir uns treffen, ist das Zusammenleben deutlich schöner und nicht so anonym."

Das Prinzip ist einfach: Jeder bringt etwas mit, ob Stuhl, Tisch, Salat, Grillgut oder Getränke. Der Hof liegt zwischen den Häusern Nummer 11, 13 und 24. "Diese Fläche ist unser Plus. Sie ist auch optimal für die Kinder, die hier gern spielen", sagt Sylvia Novitziki. Um die 25 Nachbarn kommen zusammen. Das Besondere: Alle kennen und helfen sich. Petra Ulbrich weiß das zu schätzen: "Unsere Nachbarin Helga Klingenberg ist die Paket-Tante. Die nimmt für uns alle Pakete an." Die 78-Jährige freut sich, wenn sie die Nachbarn so unterstützen kann. "Dafür bekomme ich auch mal Blumen aus dem Garten." Gemeint ist der von Tatjana Lindenthal, nach Ansicht der rüstigen Seniorin der schönste Garten der Anlage. Da die beiden im selben Haus wohnen, ist auch immer mal ein kleiner Plausch von Balkon zu Terrasse drin. Für Petra Ulbrich (38) ist dieser Service aber nicht das einzige Zeichen guter Nachbarschaft. "Wir sind alle fast zeitgleich eingezogen, die Kinder spielen miteinander, und wir helfen uns gegenseitig. Beim Einkauf kommen beispielsweise wir Jüngeren zum Einsatz. Das ist ein Geben und Nehmen."

Während die Würstchen auf dem Grill bräunen, zieht ein Gewitter auf - für die eingeschworene Gemeinschaft kein Problem: Ruckzuck ist alles in die Garage transportiert, und dort wird munter weitergefeiert. "Nächstes Jahr gibt es wieder ein Hoffest", ist Eugen Hundshagen sicher.