Jakobskreuzkraut: Gefahr besteht vor allem für Pferde

Schon von Weitem leuchtet das Gelb des Jakobskreuzkrauts im Tal der Glinder Au in Oststeinbek. Eigentlich sehen die Pflanzen mit den kleinen, gelben Blüten und den gekräuselten Blättern sehr dekorativ in der Landschaft aus. Aber das Jakobskreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt, ist giftig und birgt Gefahren. "Wenn Pferde davon zu viel fressen, können sie eingehen", sagt Rudolf Sergel vom BUND Oststeinbek. Auch Kühe und Schafe seien gefährdet.

Der Biologe sieht die Verbreitung des Krauts daher als sehr problematisch an. "Landwirtschaftliche Betriebe sollten darauf achten, dass es nicht auf Weideflächen wächst." Wichtig sei auch, dass die gemähte Wiese nicht als Heu an die Tiere verfüttert werde. Denn die Giftstoffe der Pflanze (Pyrrolizidinalkaloide wie Jacobin) sammeln sich im Körper an, können zu schweren Leberschäden führen. Durch Milch oder auch Honig können sie auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen.

Das Jakobskreuzkraut erhielt seinen Namen nach dem Heiligen St. Jakob, einem Jünger Jesu. Am Jakobstag, 25. Juli, steht die Pflanze meist in voller Blüte. Dieses Jahr, wo die Vegetation ein wenig früher dran ist, blüht das gelbe Kraut bereits überall an Wegrändern, auf Wiesen und Auen.

Rudolf Sergel und BUND-Kollege Jochen Bloch haben jetzt die Glinder Au durchstreift, um die Verbreitung in Augenschein zu nehmen. Das Jakobskreuzkraut lässt sich einfach aus der Erde ziehen. Besser wäre es, noch vor der Blütezeit zu mähen, sodass sich die Samen, die ähnlich wie die des Löwenzahns vom Wind verbreitet werden, gar nicht erst bilden. Aus der Entfernung lässt sich das giftige Jakobskreuzkraut leicht mit dem ebenfalls in Gelb blühenden Johanniskraut verwechseln. "Das sollte man natürlich nicht herausreißen", betonen die beiden Umweltschützer.

Der bis zu einem Meter hoch wachsende Schädling gehört zu den heimischen und nicht zu den invasiven Pflanzen - wie zum Beispiel der Japanische Knöterich. Diese Pflanze breitet sich geradezu aggressiv aus. "Der Zuwanderer aus Asien verursacht mittlerweile wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe", weiß Rudolf Sergel. Bis zu vier Meter hoch wachsen die Pflanzen, die man besonders häufig im Uferbereich der Glinder Au findet. Aber auch am Forellenbach und im Biotop Birkenhain sowie im Glinder Biotop am Mühlenteich ist der riesige, fremde Knöterich vertreten.

"Diese Pflanze ist einst als Gartenpflanze zu uns gekommen", erläutert Sergel. Sie sei zwar nicht giftig, richte aber großen Schaden an. Die unterirdisch wachsenden Wurzeln schädigen Straßenbeläge, Hausmauern oder Uferbefestigungen. "Der Japanische Knöterich schädigt auch Insekten und beeinflusst die Amphibien, wenn er an Ufern wächst." Normaler Knöterich hingegen, der sich auch in Gärten gern ausbreitet, sei weniger schlimm.

Charakteristisch sind die gekräuselten Blätter, so dass man das Jakobskreuzkraut vom ungefährlichen Johanniskraut unterscheiden kann.