Glinde (mos). 13 000 Fahrzeuge befahren täglich die Möllner Landstraße am Glinder Berg. 700 kommen aus dem Sandweg und 1500 wollen täglich rein oder raus aus dem Havighorster Weg.

Das "rein" ist das Problem, denn die "MöLa" ist an der Kreuzung der drei Straßen an dem kleinen Einkaufszentrum nur zweispurig.

Wenn in der Spitzenverkehrszeit zwischen 17.30 und 18.30 Uhr durchschnittlich jede Minute ein Auto nach links in den Havighorster Weg abbiegen will, kommt es auf der Möllner Landstraße zu Staus. Die Frage, ob dieser Verkehrsknoten überhaupt leistungsfähig genug für dieses Verkehrsaufkommen ist, konnte nach einer Verkehrszählung nur mit der Note 4 beantwortet werden. Ein "Ausreichend" ist indes noch zu gut, um für den Ausbau des Linksabbiegers einen Zuschuss des Landes zu beantragen.

Verkehrsplaner Christoph Krüger aus Neumünster stellte am Donnerstag im Bauausschuss vier mögliche Varianten vor, wie die Stadt das Problem auf eigene Kosten lösen könnte. Die Variante 1, ein überfahrbarer Mittelstreifen, würde 200 000 Euro kosten. Variante 2, die eigene Linksabbiegerspur, läge bei 150 000 Euro und erfordert dazu einen Grunderwerb auf der südlichen Seite (Edeka).

"Das wird schwierig bis unmöglich", sagte Bürgermeister Rainhard Zug. Auch eine Aufweitung, also Verbreiterung, der Straße in Richtung Süden für 50 000 kommt nicht in Betracht, denn dafür müsste die Bushaltestelle nach Osten versetzt werden, was wiederum mit Grunderwerb verbunden wäre. Bleibt die Variante 4: Die Verbreiterung der Möllner Landstraße in Fahrtrichtung Hamburg um 1,50 Meter schafft Platz für bis zu zwei wartende Linksabbieger in den Havighorster Weg, an denen der Verkehr vorbeifließen könnte. Der benötigte Raum entstünde durch einen kombinierten Rad- und Fußweg auf der nördlichen Gehwegseite (Sandweg).

Die mit 40 000 Euro vergleichsweise günstige Variante löst das Problem indes nicht wirklich: "Wir kriegen eine Linksabbiegerspur, die keine ist", brachte es Ausschussmitglied Willi Krämer (CDU) auf den Punkt. "Es ist eine Stufe besser, aber auch eine Stufe schlechter als eine Abbiegerspur", räumte Verkehrsplaner Kröger ein. Polizei und Verkehrsaufsicht erhoffen sich sowohl von der echten als auch von der Sparversion eine Entspannung der Situation.