Flüchtlinge: Heute Podiumsdiskussion: So gelingt Integration

Zahra wurde auf der Flucht geboren. Das kleine Mädchen kam vor 15 Monaten in der Schweiz zur Welt. Ihre Eltern Amin und Parvin Mosavi flüchteten aus Afghanistan erst in den Iran, und als sie dort nicht bleiben konnten, über Italien in die Schweiz, die sie schließlich nach Deutschland abschob. In Barsbüttel ist die Familie endlich angekommen.

Daran hat Evelyn Brittwa einen großen Anteil. Seit die Mosavis vor zehn Monaten in die Gemeinde kamen, hat die Vorsitzende des Hortes "Willinghusener Wühlmäuse" sich gekümmert. Erst half sie beim Ausfüllen eines Antrags für Schulkind Mahdi (10), der mit Brittwas Tochter Mia in eine Klasse geht. Dann freundeten sich die älteren Kinder, die Töchter Lea (15) und Fatima (14) an. Als die Mosavis in eine Wohnung im Ortsteil Willinghusen ziehen konnten, organisierte Evelyn Brittwa ein Kinderbett für Zahra und besorgte auf Bitten der Gemeinde auch die anderen Möbel.

Mittlerweile treffen sich die Familien regelmäßig zum Klönen und Spielen. Amin Mosavi hat mit Hilfe von Evelyn Brittwa gerade eine Deutschprüfung abgelegt und möchte später als Altenpfleger arbeiten. "Wir sind so froh, dass Frau Brittwa uns hilft und wissen gar nicht, wie wir ihr danken können", übersetzt Fatima, die in die siebte Klasse der Glinder Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule geht, die Worte ihrer Mutter Parvin. "Euer Lächeln ist mir Dank genug", erwidert die Willinghusenerin herzlich.

Heute Abend um 18.30 Uhr wird die engagierte Ehrenamtliche auch mit auf dem Podium im Saal des Rathauses, Stiefenhoferplatz 1, sitzen, wenn der Landesflüchtlingsbeauftragte Stefan Schmidt, die Schriftstellerin Kirsten Boie und der Sozialpädagoge Matthias Feise mit Bürgermeister Thomas Schreitmüller und Barsbütteler Bürgern über eine neue Integrationskultur sprechen wollen.

Die Integration wird aus aktuellem Anlass zum Thema der Bürgerversammlung. 40 Asylsuchende leben hier derzeit, 20 weitere sollen bis Ende des Jahres noch kommen. Doch gegen eine weitere Unterkunft für sechs Personen auf einer Brache in der Straße An der Barsbek wehren sich die Anwohner. Evelyn Brittwa will dafür werben, den Flüchtlingen unvoreingenommen zu begegnen und sie nicht vorher abzustempeln. "Das sind total liebe Menschen, die geben auch viel."