Wilde Wiese: Das neue Außengelände wird zum maßgeschneiderten Erlebnisraum

Seit einem dreiviertel Jahr ist Marcus Kretzschmar schon dabei, für die 75 Kinder der Kita "Wilde Wiese" am Holstenkamp eine neue Außenspielfläche zu entwerfen. Nun geht es wirklich los: Seit Kurzem modellieren der studierte Forstwirt und seine Landschaftsgärtner täglich mit vier Baggern das 2 000 Quadratmeter große Außengelände der Kita, das mittlerweile aussieht wie eine riesengroße Baugrube.

170 000 Euro hat der Träger, die evangelische Gemeinde St. Johannis, für die Arbeiten in der Kita veranschlagt, die nicht nur draußen, sondern während der Schließzeit in den Sommerferien auch innen renoviert werden muss.

Bei der neuen Gartenplanung mussten die Kita-Leitung und die Eltern indes kräftig den Rotstift ansetzen, denn der erste Kostenvoranschlag belief sich auf mehr als 200 000 Euro. Die Eltern sammelten deshalb fleißig Spenden, helfen nun auch in Eigenleistung mit.

Obwohl manches eingespart werden musste, wird die neue Anlage Kinderherzen höher schlagen lassen: Geplant sind ein Klettergerüst mit Rutsche und Hängebrücke, eine Fahrstraße, eine Nestschaukel und mehrere Spielhäuser, die als Türme auf Pfosten stehen - alles aus Holz und liebevoll gestaltet. Die Spieltürme werden beispielsweise von hölzernen Blüten gekrönt. Und grün soll es überall werden, mit Natur zum Verstecken und Erleben. Ein Weidentunnel, ein Fühlpfad, eine Tastpfadbrücke, Rasenflächen zum Spielen, mehrere Hochbeete zum Selbstbepflanzen und viele ungiftige Pflanzen, mit denen Kinder Spannendes anstellen können, wird es geben. "Aus Holunderzweigen lassen sich zum Beispiel prima Flöten schnitzen", sagt Kretzschmar.

Am Anfang standen die Wünsche und Ideen der Kinder und Betreuer, die Leiterin Sabine Becker sammelte. Aus dieser Wunschliste entstand in mehreren Schritten der konkrete Plan, der auch jetzt noch fortlaufend optimiert wird. "Das Besondere ist, dass die Planung von Anfang an so gestaltet war, dass permanent - also auch jetzt während der Bauphase - Veränderungen zulässig und gewünscht sind", erklärt der Förster, der mit der Gestaltung von naturnahen Spielflächen für Kinder seinen Traumjob gefunden hat.

Auf einer neuen Zufahrt, die zum Holstenkamp hin angelegt wurde und erhalten bleiben soll, können die Landschaftsgärtner bequem Material an- und abfahren. Doch so viel muss gar nicht entsorgt werden, denn vieles wird wiederverwendet. Die alten Rasengittersteine dienen jetzt beispielsweise als Gründung und Begrenzung für die kleinere der beiden Sandspielflächen, die später von einem Spielhügel mit Brunnen, Pumpe und Wasserspielbahn samt Matschecke gekrönt werden soll. Auch die Gabionen, Metallzaungitter gefüllt mit Pflastersteinen, die das Kitagelände seitlich begrenzen, bleiben erhalten und werden mit Holz verschalt. Die neu entstandenen Holzwände werden später mit Sandtrichtern und einer Murmelbahn aufgepeppt.