Glinde (daf). Der Protest gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ging gestern sportlich weiter.

Beim Fußballturnier "Kicken gegen Rechts" galt es, nicht nur Tore zu schießen, sondern auch Zeichen zu setzen. Zum Teil lautstark. Die Trommler der "Sambawelle Bergedorf" waren weit über den Sportplatz hinaus zu hören. Zwölf Freizeitmannschaften hatten die Fußballschuhe geschnürt und kickten um den DFB-Wanderpokal für Demokratie und Toleranz.

Auch wenn sich die Spieler durchaus sportlich präsentierten und manch schöner Pass zu sehen war, stand der Sport dieses Mal nicht im Vordergrund. Das war auch der Grund, warum viele Zuschauer keinen festen Favoriten hatten. So wie Uwe Paulsen aus Glinde sahen es viele. "Wir jubeln für alle Mannschaften", erklärt der 71-Jährige, der das Treiben auf dem Feld gemeinsam mit seinem Nachbarn Manfred Wagner (67) beobachtete.

Und auch viele Politiker hatten sich das Trikot übergeworfen. Abgeordnete und Mitarbeiter des Landtags aus Kiel kickten für den FC Landtag. Die weiteste Anreise hatte wohl das Team "Absturz", das aus Brandenburg kam. Das Team der Glinder Bürgerinitiative gewann mit einem 3:0 gegen den FC Landtag. "Ich war etwas mit meiner Orientierung auf dem Platz beschäftigt", sagt Catrin Dietz (23), eine von zwei Frauen im Team der Glinder Bürgerinitiative. Was Nationalspieler Thomas Müller in Brasilien kann, kann ich auch, dachte sich wohl Ola Agu, der für das Team Bürgerinitiative gleich drei Tore schoss. Und auch der TSV Glinde kann sich freuen: Die Bürgerinitiative überreichte einen Scheck über 2500 Euro für das Kunstrasenprojekt.