Stadtmarketing setzt auf Tradition

Fischzug kommt von Fischzucht. Die Idee zu dem inzwischen traditionellen Familienfest im Fredericipark am Mühlenteich hatten Hans-Peter Busch und seine Frau Ursula. "Wir haben überlegt, was hat Tradition und stießen darauf, dass schon im Jahr 1229 im Mühlenteich Fische gezüchtet wurden. So nahm die Idee vor vielen Jahren ihren Lauf", erklärt der Pressesprecher des Stadtmarketings Glinde. Zum 16. Mal luden sie an diesem Wochenende zum Fest unter freiem Himmel ein. Natürlich mit Maskottchen "AlexZander". 199 Ehrenamtliche aus Vereinen und Verbänden haben zum Gelingen des Festes beigetragen, zu dem selbst bei dem wechselhaften Wetter mehr als 600 Glinder kamen.

Auch beim Programm setzte man passend zum Thema "Fischzug" auf das maritime Motto. Neben Hüpfburg und Glücksrad gab es Fischstechen, Aalzielwurf und die Möglichkeit, Ringe auf Plastikfische zu werfen.

Die Mitarbeiter des Spielmobils bastelten mit den Kindern zudem Holzfische. Es wurde gesägt, bemalt und beklebt. Auf der Bühne war von 13 bis 20 Uhr von Hip-Hop bis Oldies alles dabei. Der Shantychor "Die Klabautermänner" erfreute vor allem die ältere Generation - und das hat Tradition seit 15 Jahren. Während die Erwachsenen sich bei "Schlickwasser" (alkoholfreies Mixgetränk) oder Fischbrötchen stärkten, ließen sich die Kinder schminken oder bastelten. Renate Lange (61) war das erste Mal mit ihren Enkelkindern beim Fischzug. Ihr Fazit: "Das ist ein tolles Fest. Ich würde immer wieder kommen".

Die Pfadfinder zeigten in ihrem Zelt, was bei ihnen typisch ist. Stockbrotbacken und das Kimspiel, eine Fühlkiste mit Gegenständen der Naturfreunde, machte neugierig auf das Pfadfinderleben. "Natürlich möchten wir hier auch dafür werben, bei uns mitzumachen", verrät Stammesführer Christian.

Die Modellboote zogen nicht nur Freunde dieses Hobbys an. Auch Kinder und Erwachsene bestaunten die Vielfalt der Wasserfahrzeuge. Ob U-Boot, Frachter oder Rennboot - die Modellboote, die auf dem Mühlenteich ihre Runden drehten, bekommen Besucher nicht jeden Tag zu sehen. Uwe Koch ist Modellbauer und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. "Die Schiffe faszinieren mich, sie sind amerikanischen Holzrennboten aus den 1950er-Jahren nachgebaut und müssen mit kleinen Puppen bemannt sein".

All das auf die Beine zu stellen, dauert seine Zeit. Rund drei Monate hat das Stadtmarketing-Team das Programm ausgetüftelt.

"Nach 16 Jahren ist die Vorbereitung schon routinierter geworden", so Thomas Schenk, Vorsitzender des Stadtmarketing Glinde. Die Besucher dankten es mit guter Stimmung.