ÖPNV: Nur noch Grundversorgung vom Kreis: Aus der Metrobuslinie 11 wird die Linie 133, die seltener fährt

Der Traum von der Verlängerung der U-Bahn-Strecke bis Glinde ist längst ausgeträumt. Jetzt soll auch die Busverbindung von Glinde bis zur U-Bahnhaltestelle Steinfurther Allee reduziert werden. Dafür wird die Metrolinie 11 mit dem nächsten Fahrplanwechsel am 14. Dezember in die Linie 133 verwandelt.

Hintergrund: Die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) wollen die Buslinie nicht mehr länger eigenwirtschaftlich betreiben. Denn sie ist defizitär. Zwischen Kosten und Einnahmen klafft laut Kreisverwaltung eine Lücke von jährlich einer halben Million Euro. Diese Finanzierung fällt jetzt zurück an den Kreis Stormarn, der für die Grundversorgung zuständig ist.

"Der Betrieb muss aber wirtschaftlich sein", erläutert Björn Schönefeld, in der Kreisverwaltung zuständig für den Öffentlichen Nahverkehr. Die Fahrgastzahlen würden mittlerweile durchgehend über Lichtschranken gezählt. Für den Betrieb eines Metrobusses, der alle zehn Minuten fährt, reiche die Zahl der Passagiere nicht mehr aus. Am stärksten werde die Buslinie zwischen Oststeinbek und der Haltestelle Steinfurther Allee angenommen, nach der Haltestelle Glinder Markt nehme die Nachfrage rapide ab.

Die Linie 133 wird nun ab Mitte Dezember von der Station Haidkrug in Neuschönningstedt weitergeführt bis nach Trittau. Diese Verlängerung entspricht der bisherigen Linie 333. Die Umbenennung ist verbunden mit einer Taktreduzierung am Wochenende von zehn auf 20 Minuten. Von montags bis freitags wird der Zehn-Minuten-Takt nur noch während der Hauptverkehrszeiten, von 6 bis 9 Uhr sowie von 14 bis 19 Uhr, und auch nur bis zum Glinder Markt fortgeführt. Außerdem werden auch die größeren Gelenkbusse nur noch während der Stoßzeiten eingesetzt. Martin Beckmann, Sprecher der VHH, will sich zu den Veränderungen noch nicht äußern. "Denn die betroffenen Kommunen beraten in ihren Gremien gerade noch das Konzept", sagt er. Der Verkehrsausschuss des Kreises hat es jedoch bereits abgesegnet. Glindes Politiker wollen sich im kommenden Bauausschuss damit befassen. "Wenn die Kommunen eine engere Taktung wollen, müssen sie die bezahlen", sagt Schönefeld. Das kommt aus der Sicht Glindes nicht infrage, meint Bürgermeister Rainhard Zug: "Das wären horrende Kosten, mehrere Zehntausend Euro. Das könnten wir uns nicht leisten." Der Kreis sei für das Grundangebot zuständig, die Stadt für alles, was darüber hinausgeht. "Wir verhandeln zurzeit mit Reinbek und Oststeinbek über die Finanzierung der Nachtbuslinie 619", sagt Zug. Interessant wird es 2016/17, wenn neue Ausschreibungszeiträume einsetzen. "Dann wollen wir mit Reinbek und Wentorf die gesamte Struktur des Öffentlichen Nahverkehrs überdenken", sagt Zug. Davon wären Stormarn und der Kreis Herzogtum Lauenburg betroffen.