Zirkus: Projekt zum Jubiläumsabschluss

Aufgeregt drängen sich die Jungen und Mädchen am Bühneneingang, denn gleich geht es los: Ihr großer Auftritt in der Manege naht. "Wir sind die Bodenturner, hoffentlich kommen meine Mutter und mein Bruder", sprudelt es aus der neunjährigen Natalie heraus. Zusammen mit ihren Freundinnen Phoebe und Johanna hat die Zweitklässlerin den ganzen Tag mit Proben verbracht, angeleitet von echten Zirkusartisten.

Der Zirkus Zaretti hat Mitmach-Produktionen zum Geschäftsmodell gemacht. Für die Grundschule Tannenweg sind die Aufführungen, die gestern mit der großen Galavorstellung für alle Schüler und die umliegenden Kindergärten endeten, das Highlight ihres Jubiläumsjahres.

Eine Woche lang gastierte das große, rote Zirkuszelt auf dem Schulsportplatz, jeden Abend gab es eine Vorstellung der Klassen, die tagsüber eifrig geübt hatten. 12 Euro kostete die Teilnahme pro Kind, die Eltern bezahlten 10 Euro, zwei Euro übernahm der Schulverein. "Bei insgesamt 314 Kindern ist das schon ein stolzer Betrag", freut sich Schulleiterin Sabine Walther. Die "Glinder Kindersolidarität", ein Fonds der Sönke-Nissen-Park Stiftung, übernahm außerdem die Kosten für die 12 Flüchtlingskinder, die am Tannenweg im Zentrum für Deutsch als Zielsprache (DaZ) unterrichtet werden.

"Das Erlebnis bleibt den Kindern ein Leben lang als Erinnerung an die Grundschulzeit erhalten", sagt die Rektorin, die alle vier Jahre eine Zirkuswoche veranstaltet. Was die Pädagogin besonders freut: "Gerade Kinder, die sonst nicht im Mittelpunkt stehen, wachsen hier über sich selbst hinaus."