Glinde (unb). Für Wolfgang Riecke ist morgen ein Freudentag.

Seit mittlerweile vier Jahren kämpft der 71-jährige Glinder darum, dass es in Glinde wieder eine Postbank gibt. Mehrere Briefe hat er seitdem an die Bonner Zentrale geschickt und seinem Unmut über die Schließung der Postbank im August 2010 Luft gemacht.

Die offizielle Begründung lautete, die Postbank war in Glinde wirtschaftlich nicht rentabel. Doch das hielt Riecke nicht davon ab, weiterzumachen: "In eine 18 000 Einwohner große Stadt wie Glinde gehört einfach eine Postbank. Außerdem wollte ich für meine Bankgeschäfte nicht extra bis nach Reinbek fahren. Das kann man älteren Menschen, die nicht so mobil sind wie ich, nicht zumuten."

Morgen wird der engagierte Glinder nun für seine Mühen belohnt. Ab 12 Uhr werden die Mitarbeiter in der privat geführten Postagentur Am Markt 16 erstmals Überweisungsträger von Postbankkunden entgegennehmen, den Kontostand mitteilen sowie Aus- und Einzahlungen tätigen. Die Postagentur wird zu einer sogenannten B-Niederlassung der Postbank. "Das bedeutet, dass wir nur diese bestimmte Leistungen anbieten", sagt Postsprecher Martin Grundler. Für das Drucken von Kontoauszügen oder eine Baufinanzierung müssen die Kunden weiterhin nach Reinbek oder nach Bergedorf fahren. Auch wird es in Glinde keinen Bankautomaten geben. Die angebotenen Leistungen werden direkt von den Mitarbeitern am Schalter abgewickelt, die dafür extra geschult wurden. Auch unterliegen sie dem Bankgeheimnis.

Dass nach vier Jahren nun doch wieder Postbankleistungen in Glinde angeboten werden, sei das Ergebnis einer umfangreichen Prüfung des Standortes, sagt Grundler.