Muslimische Gemeinde neu verwurzelt

"Ein Baum ist für uns ein Zeichen der Liebe, Freundschaft und des friedlichen Miteinanders", erklärte Mohammed Inam gestern im Hochzeits- und Geburtenhain. Er und sein Vater Mohammad Ishaq, Inhaber von Nomi's Lieferservice am Holstenkamp, spendeten im Namen ihrer Ahmadiyya Muslim Gemeinde einen Pflaumenbaum zwischen Bummereiweg und Stormarnring. "Deutschland ist unser Land, wir sind hier verwurzelt, so wie dieser Baum es bald sein wird", sagte der 24-Jährige.

Seine Gemeinde teile die im Grundgesetz verankerte Demokratie und deren Werte. "Wir sind eine islamische Reformgemeinde und glauben daran, dass die wahren Lehren des Islam unter anderem Integration, Toleranz und die Gleichberechtigung der Frauen sind." Gewalt lehne die Gemeinde strikt ab. "Unser Motto lautet: Liebe für alle, Hass für keinen." Wegen dieser Auslegung des Islams werde die religiöse Minderheit in Pakistan verfolgt.

"Ich freue mich über die schöne Aktion", kommentierte Bürgermeister Rainhard Zug die Aktion. "Der Baum hat viel Symbolik: Seine Früchte können alle Glinder ernten." Deshalb sei die Geste für die Völkerverständigung passend.

Vor Ort war auch die Einrichtungsleiterin des Togohofes, Edith Schnoor. Sie hatte die Ahmadiyya Muslim Gemeinde schätzen gelernt, als deren Jugendorganisation das Glinder Seniorenheim besuchte. "Soziale Projekte wie Blutspenden oder die Unterstützung von Seniorenarbeit gehören zu unserer Glaubenspraxis", erklärt Inam. Damals sei auch die Idee entstanden, den Baum auf Glinder Gebiet zu pflanzen. Um zu zeigen, dass sich die islamische Gemeinde in der Mitte der Gesellschaft aufgehoben fühlt.