Neue Aktivregion bekommt Konturen - Schwerpunkt ÖPNV

Dass die Gründung einer Aktivregion in Südstormarn längst überfällig ist, machte Susanne Kuplich am Donnerstag deutlich: "Fördergelder fließen in Schleswig-Holstein fast nur noch an Aktivregionen", sagte die Leiterin des Amtes Siek. Annähernd alle Kommunen im Land seien Teil einer der 21 bestehenden Förderregionen - lediglich Südstormarn bilde einen weißen Fleck auf der Karte.

Um sich jetzt für die Periode 2014 bis 2020 zu bewerben, kamen Vertreter von Vereinen, des E-Werks Sachsenwald sowie der Kommunen im Kratzmannschen Hof in Oststeinbek zahlreich zusammen. Schließlich geht es darum, in den kommenden Jahren rund drei Millionen Euro Fördergeld aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums zu generieren.

Mit diesen Mitteln konnten viele Kommunen Projekte wie eine Regionalkarte mit Themenrouten für Radler, Elektromobilität für "Best Ager" im Wildpark, die Neugestaltung von öffentlichen Plätzen und den Baumpark in Ratzeburg realisieren. Gefördert werden können kommunale, ebenso wie privat finanzierte Projekte. "Damit wir in den Verbund der Aktivregionen aufgenommen werden, müssen wir nun ein integriertes Entwicklungskonzept erarbeiten", erklärte Anke Tieken vom dafür beauftragten Büro "inspektour".

Was vielen an diesem Abend bewusst wurde: Dem Zehnerbündnis - bestehend aus Reinbek, Glinde, Oststeinbek, Barsbüttel, Wentorf und den Gemeinden des Amtes Siek - steht ein hartes Stück Arbeit bevor. Für eine erfolgreiche Bewerbung muss die künftige Förderregion ein konkretes Profil erarbeiten. Dazu hat das Land vier Schwerpunkte gelegt: Klimawandel und Energie, Bildung und Ausbildung, Wachstum und Innovation sowie die nachhaltige Daseinsvorsorge.

"Unsere Aufgabe ist, das einzugrenzen. Worauf konzentrieren wir uns - und welche Themen schließen wir aus?", erläuterte Anke Tieken. Ziel sei es wenige, aber konkrete und große Projekte anzuschieben und umzusetzen. An vier Tischen verteilt sammelten die Teilnehmer der ersten Regionalkonferenz Ideen. Besonders oft zur Sprache gekommen ist dabei der Öffentliche Personennahverkehr mit seiner häufig geringen Taktung. Auch spielten sozial geförderter Wohnungsbau, das Radwegenetz und die Unterstützung der Älteren eine große Rolle.

An den freiwilligen Vertretern der Kommunen und Vereine liegt es in den kommenden Wochen, bei Work-Shops in der Region konkrete Projekte zu erdenken. Hierzu werden eine Lenkungsgruppe und Arbeitskreise gegründet.

Im Hintergrund drängt ein strammer Zeitplan: Schon im Juli soll die Entwicklungsplanung fertig sein, im August muss der Entwurf von den politischen Gremien abgesegnet werden, damit er einen Monat später in Kiel vorliegt. Eine Jury entscheidet über die Anerkennung des Zehnerbündnisses mit seinen 87 000 Einwohnern als Aktivregion. Susanne Kuplich (Amt Siek) zeigte sich an diesem Abend zufrieden, da viele Fragen beantwortet wurden. Eine sei noch offen: Die nach einem Namen für die neue Aktivregion.

Wer neue Projekte mitentwickeln möchte, kann sich bei Projektleiterin Anke Tieken per E-Mail unter anke.tieken@inspektour.de melden.