Straßburg: 20 Schüler erkunden Europa

Als Lehrerin Johanna Schneller vom europäischen Jugendfestival in Straßburg erzählte, waren die Oberstufenschüler des Gymnasiums Glinde sofort Feuer und Flamme, daran teilzunehmen. Nicht nur, um sich ein genaueres Bild von der Europa-Politik zu machen, auch weil ein interessantes Rahmenprogramm geboten wurde. Nach der Rückkehr sind die 20 Jugendlichen noch ganz erfüllt von den Eindrücken, die sie auf ihrer viertägigen Reise in Frankreich gesammelt haben.

"Das war alles gut durchorganisiert", sagt Fanus Ghorjani und berichtet von der Stadtführung und der Akkreditierung für das Europaparlament in Straßburg. Die 16-jährige Schülerin hat überrascht, dass sie mit vielen Politikern persönlich sprechen konnte. "Ich dachte, die halten einen Vortrag und reden nicht mit uns." Auch Jannik Trepczik lobte das Programm: "Das waren keine langweiligen Vorträge, sondern ein interaktives Miteinander."

5000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren aus 24 Nationen waren nach Straßburg zum European Youth Event (EYE) 2014 gekommen. In Workshops zu den fünf Themen Jugendarbeitslosigkeit, digitale Revolution, Zukunft Europas, Nachhaltigkeit und Europäische Werte konnten die Teilnehmer mit Experten, Journalisten und EU-Abgeordneten diskutieren. Zudem selbst Ideen entwickeln, wie das Europa von morgen aussehen soll. Die Ergebnisse werden im Juli während der ersten Plenarversammlung nach der Europawahl den EU-Abgeordneten überreicht.

Die Glinder Schüler wünschten sich mehr Transparenz in der Politik, eine rasche Energiewende und ein vereintes Europa. "Vor der Reise wussten wir gar nicht so viel über Europa und das europäische Parlament", sagt Lorena Pries. Im Nachhinein hätte man ein besseres Verständnis für die Europapolitik, meint auch Christoph Beer.

Ihnen sei bewusst geworden, dass eine europäische Öffentlichkeit bislang fehle. Noch würden die meisten Themen von der nationalen Politik behandelt, ergänzt Lehrerin Schneller. Sie hat die Klasse ihrer Kollegin Lena Bartholmé begleitetet.

Europa wird noch weiter zusammenwachsen, da sind Manuel Tarrida und seine Mitschüler der Profilklasse für Wirtschaft und Politik einig. "Wir wollen ein vereintes Europa, wir sind die Zukunft." In Straßburg hätten sie das Gefühl gewonnen, dass sie gehört werden.