Glinde (hof). Das waren noch Zeiten, als der letzte Gutsverwalter vom Gut Glinde mit einer kleinen Kutsche über die Felder fuhr.

"Bis Ende der 1970er-Jahre war er auf der Kutsche im Ort zu sehen", erinnert sich Klaus Utermöhlen vom Heimat- und Bürgerverein. Seitdem stand der Einspänner aus den 1920er-Jahren ungenutzt herum, war Wind und Wetter ausgesetzt. Der Zahn der Zeit sowie der Holzwurm nagten an ihm.

Die Mitglieder des Heimatvereins hatten Mitleid mit dem Gefährt und haben es nun liebevoll und in monatelanger Handarbeit restauriert. Auch die Kunststoffpolsterung wurde fachgerecht erneuert.

Jetzt ist der schmucke Einspänner fertig und hat einen Platz im dritten Wagenschauer des kleinen Heimatmuseums gefunden, neben all den anderen zusammengetragenen Stücken vom alten Gut Glinde.

Eigentlich sollte die kleine Kutsche zum Jubiläum der Schule am Tannenweg in einer Woche im Festumzug mitfahren. "Doch sie hält ohne Bremsen den Sicherheitsvorschriften auf öffentlichen Wegen und Straßen nicht Stand", sagt Vereinsvorsitzender Wolf-Dieter Bode. Dafür werden aber Trecker und Ackerwagen beim festlichen Umzug am 17. Mai zum Einsatz kommen.

Wer dennoch das schmucke Gefährt bewundern will, hat heute und morgen dazu Gelegenheit. Das Museum an und in der Mühle ist sonnabends und sonntags von 14 bis 18 Uhr, Kupfermühlenweg 7, geöffnet. Der Eintritt ist frei.