Ruhender Verkehr: Neue Kooperation - Politessen des Kreises Stormarn streifen bald durch Glinde

Schon seit Jahren wird im Rathaus darüber nachgedacht, den ruhenden Verkehr auf Glindes Straßen stärker zu überwachen. Angedacht und bereits von der Politik abgesegnet war, dass Reinbeks Politessen auch in Glinde durch die Straßen streifen und Knöllchen verteilen sollen. Das Vorhaben ist nun aber endgültig gescheitert, da sich die Kommunen nicht einig werden konnten über die Verteilung der Kosten für Lohn und Fahrzeug sowie über die Häufigkeit der Kontrollen.

Genug zu tun hätten sie auf jeden Fall: "Zwischen 800 und 1000 Falschparker erwischen wir jedes Jahr", sagt Glindes Polizei-Chef Torsten Gronau. Damit gehört die Stadt in Sachen Parksünder im Kreis Stormarn zu den Spitzenreitern. Und dabei haben die Polizisten bislang aus Zeitgründen nur die "harten Fälle" im Visier - wie zugeparkte Feuerwehrzufahrten am Hotel am Sportplatz oder bei den Hochhäusern An der Au. "Für Kontrollen von Parkscheiben haben wir keine Kapazitäten mehr frei", so Gronau.

Dabei wären die insbesondere auf dem Parkplatz am Markt durchaus angebracht, wo Dauerparker keine Seltenheit sind. Das weiß auch Ordnungsamtsleiter Bernd Mahns, der nun nach einer anderen Lösung sucht, den ruhenden Verkehr im Ort stärker zu überwachen.

Eine Lösung scheint jetzt in Sicht: "Wir sind mit dem Kreis in Verhandlung. Gemeinsam wollen wir eine Kooperation auf die Beine stellen, der sich auch andere Kommunen wie Bargteheide, das Amt Siek und eventuell Oststeinbek anschließen wollen", so Mahns. Die Kooperation sieht vor, dass sich in Glinde ein bis zwei Politessen nach Parksündern auf die Suche begeben. Die aufgenommenen Daten übermitteln sie dann nach Bad Oldesloe. Die Lohnkosten für die Politessen will der Kreis übernehmen. Als Gegenleistung will der mehr als die Hälfte der eingenommenen Bußgelder, 70 Prozent, einbehalten, den Rest erhält Glinde. Ein Vorteil dieses Konzeptes sei laut Mahns auch, dass der Kreis die Bearbeitung der Widersprüche übernehmen würde. "Damit müsste die Stadt kein zusätzliches Personal einstellen, die Kosten bleiben überschaubar."

An ein großes Plus in der Stadtkasse glaubt Mahns trotzdem nicht: "In der ersten Zeit wird die Zahl der Bußgelder sicherlich steigen. Danach aber werden sich die Autofahrer an die Kontrollen gewöhnt haben."