Aufstieg: Oststeinbeks Verwaltung hat eine neue, aber altbekannte Amtsleiterin

Mit "Baudingen" habe sie bisher nicht viel zu tun gehabt. Trotzdem ist Britta Braune nach Meinung von Bürgermeister Jürgen Hettwer genau die Richtige für die Leitung des Amtes Bauen, Planen und Umwelt in der Oststeinbeker Verwaltung. Von den Mitgliedern des Hauptausschusses wurde sie Anfang April einstimmig gewählt, seit Mai ist sie obere Instanz, wenn es um Gebäude, Straßen und Grünflächen geht. Dass sich die langjährige Verwaltungsbeamtin über ihre Beförderung freut, ist kaum zu übersehen. "Ich habe großen Respekt vor den neuen Aufgaben im Baubereich, schließlich ist das ein neues Feld für mich", sagt die 46-Jährige lachend. "Aber ich freue mich riesig und bin unheimlich motiviert."

Genug Projekte stehen ihr jedenfalls bevor. "Mit dem seniorengerechten Wohnen, dem Kitabau und den Flüchtlingsunterkünften habe ich provokante Themen geerbt."

Nachdem Bauamtsleiter Christian Dyhre Anfang des Jahres seinen Posten aus persönlichen Gründen abgab, schrieb die Verwaltung die Stelle öffentlich aus. Dabei legte man Wert auf eine Ausbildung im Baugewerbe mit Verwaltungserfahrung. "Leider haben wir nur ungeeignete Bewerbungen erhalten", sagt Bürgermeister Hettwer. "Also habe ich in unseren eigenen Reihen nachgeschaut." Britta Braune erschien ihm sofort kompetent. Zwar sei sie bautechnisch nicht ausgebildet, bringe dafür jedoch nötige Führungsqualitäten und Verwaltungserfahrungen mit.

Unheimlich stolz ist sie auf ihren achtjährigen Sohn und ihren Mann, der Berufsfeuerwehrmann in Bergedorf ist, wie sie erzählt. Aber Privates und Berufliches scheint Britta Braune klar zu trennen: Da ist sie voll und ganz auf ihren Beruf konzentriert.

Gern erzählt sie von ihren Anfängen in Geesthacht. Dort aufgewachsen, ließ sie sich zur Verwaltungsfachangestellten ausbilden. Danach machten drei Jahre Studium aus ihr eine Diplom-Verwaltungsfachwirtin. "Ich habe früh auf eine Führungsposition hingearbeitet", sagt sie. Insgesamt 13 Jahre lang arbeitete sie in Geesthacht, bis sie einen Tapetenwechsel brauchte. "Ich wohne noch heute dort, wollte aber nicht ewig dort arbeiten, wo ich ausgebildet wurde", sagt sie.

Als Konsequenz bewarb sie sich 2002 als Ordnungsamtsleiterin in Oststeinbek. Die Stelle aber ging an einen internen Mitarbeiter, Britta Braune wurde stattdessen drei Jahre lang stellvertretende Hauptamtsleiterin und kümmert sich seit 2005 um Personal, Organisationen, Wahlen und Schulangelegenheiten.

Zum Fachbereich Bauen ein weiter Sprung. "Das ist er. Ich werde in technischen Dingen auf meine Kollegen bauen", sagt sie. Ein Posten in einer kleinen Verwaltung sei eben vielseitiger als etwa in Geesthacht. "Hier muss ich gleich Kompetenzen in mehreren Fachbereichen mitbringen. Das birgt höhere Anforderungen", sagt Britta Braune. Sorgen, sich aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung im Baubereich nicht schnell genug einarbeiten zu können, hat sie nicht. Bis der Rathausumbau begonnen und abgeschlossen ist, sitzt sie schließlich noch mit dem besten Berater im selben Büro: ihrem Vorgänger Christian Dyhre.